Johann Caspar (Ferdinand) Fischer (getauft 6. September 1656 in Schönfeld bei Falkenau; † 27. August 1746 in Rastatt) war ein deutscher Komponist und Musiker der Barockzeit.
J. C. F. Fischer verbrachte seine Jugend ab 1666 in Schlackenwerth und erhielt als Schüler des dortigen Piaristen-Kollegiums die Grundlagen seiner musikalischen Ausbildung. Es wird spekuliert, dass Fischer in Paris bei
Jean-Baptiste Lully studiert haben könnte. Diese Annahme gründet aber nur auf seinem Orchesterwerk, das vom Einfluss Lullys geprägt ist, es gibt keine Belege für einen tatsächlichen Parisaufenthalt. Immerhin brachte Fischer viele typisch französische Elemente in seine Musik ein.
1695 erschien bei Kroninger in Augsburg das erste Opus Fischers, Le journal du printemps. Es ist dem Markgrafen Ludwig-Wilhelm von Baden gewidmet, dem Dienstherrn des Komponisten. Das prächtige Orchesterwerk spiegelt den Glanz des Lebens bei Hofe wider. Zu Fischers wichtigen Kompositionen gehört des Weiteren Ariadne Musica, eine Sammlung von Präludien und Fugen in 20 verschiedenen Tonarten für Orgel, die als ein Vorläufer von
Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Clavier gelten kann. Bachs Sohn
Carl Philipp Emanuel Bach schrieb 1775 an Johann Nicolaus Forkel, dass sein Vater neben vielen anderen auch „die Werke von (…) dem Badenschen Capellmeister Fischer (…) geliebt u. studirt“ habe.
1715 ist zum ersten Mal die musikalische Aktivität und Tätigkeit eines Hofkapellmeisters am Hof des Markgrafen in Rastatt nachweisbar. Dieser Kapellmeister war Fischer. In Folge war Fischer über 30 Jahre, bis zu seinem Tod 1746, am Hof beschäftigt, erlebte drei Regenten und prägte das musikalische Leben dort entscheidend.
Als Wegbereiter des französischen Stils zählt J. C. F. Fischer zu den einflussreichen deutschen Komponisten für Tasteninstrumente des 17. und frühen 18. Jahrhunderts.
Werkausgaben: Sämtliche Werke für Klavier und Orgel, Hrsg. E. von Werra (Leipzig, 1901/R) [W]