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Stabat Mater

Komponist: Dvořák Antonín

Instrumente: Stimme Sopran Alt Tenor Bass Mixed chorus Orchester

Tags: Geistliche Musik Heilige Messe Folge

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Selections. 3. Coro: 'Eia, Mater' PDF 6 MB
Wikipedia
Das Stabat Mater, op. 58 (B 71), des böhmischen Komponisten Antonín Dvořák ist eine Vertonung des gleichnamigen mittelalterlichen Gedichtes für Soli, Chor und Orchester. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1880 in Prag statt.
Dvořák war ab Februar 1874 Organist an der Kirche St. Adalbert in Prag, die für ihre Kirchenmusik bekannt war. Der Leiter der Kirchenmusik war Regens chori Josef Foerster, der sich seit 1873 dem Cäcilianismus angeschlossen hatte, und anstelle von Orchestermessen Werke für Chor a cappella oder mit Orgelbegleitung bevorzugte. Dvořák sah diese Bestrebungen kritisch, und könnte sich herausgefordert gefühlt haben, die Möglichkeiten von Textdeutung mit orchestralen Mitteln zu demonstrieren. Er begann die Vertonung des Stabat mater 1876, ein halbes Jahr nach dem Tod seiner Tochter Josefa im September 1875, zwei Tage nach ihrer Geburt.
Stabat Mater war sein erstes kirchenmusikalisches Werk, abgesehen von Kompositionen während der Studienzeit, darunter zwei verschollenen Messen. Es war auch die erste Komposition, die er ohne Auftrag aus freiem Antrieb begann. Er schrieb einen Entwurf mit Klavierbegleitung zwischen dem 19. Februar 1876 und dem 7. Mai des Jahres, der die Sätze 1–4 und 8–10 des endgültigen Werks enthielt. Er brach die Arbeit ab, um Auftragskompositionen fertigzustellen. Er nahm sie wieder auf, als im August 1877 zwei weitere seiner Kinder in kurzem Abstand starben, die elf Monate alte Tochter Ružena an einer Vergiftung und der dreijährige Sohn Otakar an Pocken. Damit waren Dvořák und seine Frau zunächst kinderlos; erst später wurden weitere Kinder geboren. In seiner Trauer fand Dvořák Trost in der Arbeit am Stabat Mater, das die Gottesmutter Maria in ihrem Schmerz um ihren gekreuzigten Sohn zum Inhalt hat. Dvořák vollendete die Partitur am 13. November 1877.
Die erste Aufführung fand am 23. Dezember 1880 in Prag statt, geleitet von Adolf Čech mit den Solisten Eleanora Ehrenbergů, Betty Fibich, Antonín Vávra und Karel Čech. Am 2. April 1882 leitete Leoš Janáček eine Aufführung des Werkes in Brno. Es wurde auch in Budapest und London gegeben. Eine Aufführung in der Royal Albert Hall, die der Komponist dirigierte, machte ihn international bekannt.
Auf Empfehlung von Johannes Brahms gab der Bonner Musikverleger Fritz Simrock das Werk als Dvořáks Opus 58 heraus – Dvořák selbst zählte das Stabat Mater ursprünglich als sein Opus 28. Stabat Mater, die erste geistliche Komposition Dvořáks, wurde gefolgt von seiner Messe in D-Dur, Op. 86, dem Requiem, Op. 89, und Te Deum, Op. 103. Stabat Mater blieb, zusammen mit seiner 9. Sinfonie und den Slawischen Tänzen, eines seiner beliebtesten Werke, das häufig aufgeführt und eingespielt wird.
Der Komponist strukturierte das Gedicht in zehn Sätzen. Er setzte vier Gesangssolisten ein, Sopran (S), Alt (A), Tenor (T) und Bass (B), einen vierstimmigen Chor (SATB), ein Sinfonieorchester und Orgel.
Die zehn Sätze beleuchten verschiedene Aspekte der Dichtung. Sie betrachten Marias Leiden und das Mitgefühl des Betrachters in kontrastreichem Einsatz von Besetzung, Tempo und Tonart. Die Musik des letzten Satzes nimmt Themen des ersten Satzes wieder auf, als Rahmen der gesamten Komposition. Die vokale Besetzung ist abwechslungsreich, von einstimmigem Sologesang über verschiedene Kombinationen von Solostimmen, einer Solostimme mit Chor, Chor alleine bis zu allen Stimmen im ersten und letzten Satz.
Die folgende Tabelle der Sätze zeigt nach ihrer Nummer den Textanfang, die Singstimmen, die Tempobezeichnung des Anfangs, den Takt und die Tonart.
Die beiden ersten Sätze beleuchten das Leid der Mutter, die ihren Sohn am Kreuz hat sterben sehen. Die Sätze 3 bis 8 betonen den Wunsch des Betrachters, mit ihr zu leiden, zu weinen und zu trauern. Die beiden letzten Sätze wenden sich einem Ausblick auf das Paradies zu.
Der erste Satz vertont die ersten vier Strophen der Dichtung, beginnend mit Stabat Mater dolorosa („Es stand die Mutter voll Kummer“), für Chor, das Solistenquartett und das gesamte Orchester. Der ausgedehnte Satz lehnt sich an die klassische Sonatenform an. Er beginnt mit einer langen instrumentalen Einleitung, die Themen vorstellt. Zunächst erklingt leise der Ton fis in unterschiedlichen Höhen und Instrumenten. Daraus schält sich ein erstes Thema mit einer überwiegend chromatischen fallenden Linie heraus. Der Chor nimmt Themen auf, während die Solisten mit kontrastierenden Themen antworten. Eine Durchführung wird von einer Reprise des Beginns gefolgt. Chor und Solistenquartett entwickeln auf der Grundlage meditativer Trauer einzelne dramatische Ausbrüche.
Der zweite Satz wird vom Solistenquartett gesungen. Er vertont die Strophen fünf bis acht, beginnend Quis est homo, qui non fleret („Wer ist der Mensch, der nicht weinen würde“). Der Alt beginnt, und auch im Orchester überwiegen die dunklen Klangfarben, nach dem Vorbild von Ein deutsches Requiem von Brahms.
Im dritten Satz wird die neunte Strophe vom Chor gesungen, Eja, Mater, fons amoris („Ach Mutter, Quelle der Liebe“). Er erinnert an einen Trauermarsch. Im Mittelteil wird Maria eindringlich angefleht, den Betrachter ihre Schmerzen mitfühlen zu lassen.
Im vierten Satz singt der Bass-Solist die zehnte Strophe, Fac, ut ardeat cor meum („Mach, dass brenne mein Herz“). Ihm antwortet ein Chor von vier Frauenstimmen, von der Orgel begleitet, zu denen erst später auch Männerstimmen treten, mit der 11. Strophe, Sancta mater, istud agas („Heilige Mutter, dies mache“).
Der fünfte Satz, wieder vom Chor gesungen, vertont die 12. Strophe, Tui nati vulnerati („Die Qualen deines verwundeten Sohnes“) in einem schwingenden 6/8-Takt.
Im sechsten Satz singen der Tenor-Solist und ein vierstimmiger Männerchor im Wechsel die 13. und 14. Strophe, Fac me vere tecum flere („Lass mich wahrhaft mit dir weinen“). Die Musik beginnt wie ein Volkslied, vom Vorsänger intoniert und vom Chor wiederholt. Die Bitte, ausharren zu können, wird von starken Akzenten im Orchester intensiviert.
Der siebte Satz wird vom Chor teilweise unbegleitet gesungen. Er behandelt die 15. Strophe, Virgo virginum praeclara („Jungfrau der Jungfrauen“). Er bringt in schlichtem homophonem Satz Marienverehrung zum Ausdruck.
Der achte Satz ist ein Duett von Sopran und Tenor über die 16. und 17. Strophe, Fac, ut portem Christi mortem („Lass mich tragen Christi Tod“). Hohe Streicherklänge bringen Verzückung zum Ausdruck.
Im neunten Satz werden die 18. und die 19. Strophe vom der Altistin gesungen, Inflammatus et accensus („Entflammt und entzündet“). Die Musik kontrastiert romantisches Empfinden mit einer Basslinie, die an Barockmusik erinnert.
Der letzte Satz vertont die letzte Strophe, mit dem Beginn Quando corpus morietur („Wenn der Leib sterben wird“), die um die Herrlichkeit des Paradieses (paradisi gloria) für die Seele bittet. Der Satz nimmt Themen des ersten Satzes wieder auf und wird wie dieser von allen Mitwirkenden musiziert. Er mündet in eine lebhafte komplexe Fuge nach barocken Vorbildern auf das Wort „Amen“. In einem a cappella-Block fasst der Chor noch einmal den Text zusammen, bevor das Werk mit einem sphärischen „Amen“ endet.