Also hat Gott die Welt geliebt (BWV 68) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den 2. Pfingstfesttag und führte sie am 21. Mai 1725 zum ersten Mal auf.
Bach schrieb die Kantate für den 2. Pfingstfesttag. Die vorgeschriebenen Lesungen für den Festtag waren Apg 10,16–21 LUT und Joh 3,16–21 LUT, das Treffen Jesu mit Nikodemus. In seinem zweiten Leipziger Amtsjahr hatte Bach vom ersten Sonntag nach Trinitatis bis Palmsonntag für seinen zweiten Kantatenzyklus konsequent Choralkantaten komponiert, war jedoch zu Ostern wieder zu Kantaten auf freierer Textgrundlage übergegangen. Dazu gehörten neun Kantaten auf Texte der Dichterin Christiana Mariana von Ziegler, darunter auch die Kantate zum 2. Pfingsttag. Bach ordnete sie und Auf Christi Himmelfahrt allein später seinem zweiten Kantatenzyklus zu, obwohl sie nicht auf einem Choral beruhen, aber mit einer Choralphantasie beginnen. Die anderen sieben Kantaten der Autorin, die überwiegend mit einem Bass-Solo als Vox Christi (Stimme Christi) beginnen, nahm er dagegen in den dritten Kantatenzyklus.
Die Dichterin wählte für den ersten Satz der Pfingstkantate mit der ersten Strophe von Salomo Liscows Kirchenlied (1675), das mit denselben Worten beginnt wie der Satz des Evangeliums: „Also hat Gott die Welt geliebt“. Im letzten Satz des fünfsätzigen Werkes zitierte sie Vers 18 des Evangeliums, den Bach in einem ungewöhnlich ausgedehnten Chorsatz bearbeitete.
Bach führte die Kantate am 21. Mai 1725 erstmals auf.
Die Kantate ist besetzt mit zwei Vokalsolisten (Sopran und Bass), vierstimmigem Chor, Horn, Zink, drei Posaunen, zwei Oboen, Taille (Tenoroboe), zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Die Kantate enthält fünf Sätze.
Der Eingangschor ist eine Choralphantasie, wie in Bachs Choralkantaten. Die Melodie von Gottfried Vopelius (1682) wird vom Sopran gesungen und vom Horn verstärkt. Bach veränderte den Rhythmus der Melodie zum 12/8-Takt und verzierte sie.
Die beiden Arien basieren auf Bachs Jagdkantate Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd, BWV 208. Die Sopranarie „Mein gläubiges Herze“ beruht auf einer Arie der Göttin Pales „Weil die wollenreichen Herden“. Bach setzt als obligates Instrument ein Violoncello piccolo ein, wie in anderen Kantaten seines zweiten Zyklus (1724–25). Die Bass-Arie beruht auf einer Arie des Gottes Pan, „Ein Fürst ist seines Landes Pan“.
Der letzte Satz ist nicht wie in den meisten Kirchenkantaten ein schlichter vierstimmiger Choral, sondern eine groß angelegte Struktur, auf einen Vers des Johannes-Evangeliums. Bach drückt den Kontrast von „wer an ihn gläubet“ und „wer aber nicht gläubet“ in einer Doppelfuge mit zwei kontrastierenden Themen aus, wobei die Stimmen vom Zink (Sopran) und drei Posaunen (Alt bis Bass) verstärkt werden.