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Requiem

Komponist: Delius Frederick

Instrumente: Stimme Sopran Bariton Mixed chorus Orchester

Tags: Requiem Funeral music Geistliche Musik

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Wikipedia
Frederick Theodore Albert Delius [ˈdiːliəs] CH (* 29. Januar 1862 in Bradford; † 10. Juni 1934 in Grez-sur-Loing) war ein britischer Komponist.
Delius entstammte einer alten Familie von Textilhändlern und -fabrikanten deutscher Herkunft, die bis heute ihren Stammsitz in Bielefeld hat, aber ursprünglich aus den Niederlanden stammte. Frederick war das vierte von 14 Kindern von Julius und Elise Delius, die Mitte der 1850er Jahre nach Yorkshire siedelten, wo er geboren wurde und aufwuchs. Obwohl er bereits in seiner Kindheit Klavier- und Violinstunden nehmen durfte, wünschte sein Vater keine Musikerlaufbahn für ihn. So trat Delius widerwillig in den väterlichen Textilhandel ein, konnte aber wenigstens auf Geschäftsreisen Norwegen und Paris besuchen, beides wichtige Orte für seine spätere Komponistenlaufbahn.
1884 erhielt Delius das Geld, um sich als Farmer einer Orangenplantage in Solano Grove nahe Jacksonville in Florida niederzulassen. Diese Arbeit vernachlässigte er jedoch bald und nahm stattdessen bei dem Musiker Thomas Ward sechs Monate ausgiebigen Musikunterricht. Hier entstanden auch seine ersten Kompositionen. Danach hielt er sich einige Monate in Danville (Virginia) auf, wo er sein Geld mit Orgelspiel sowie Gesangs- und Lehrtätigkeiten verdiente. Schließlich bewilligte ihm sein Vater 1886 einen achtzehnmonatigen Lehrgang am Leipziger Konservatorium, wo Hans Sitt, Carl Reinecke und Salomon Jadassohn seine Lehrer waren.
Wichtiger als diese Studien war für Delius in Leipzig jedoch die Begegnung mit Edvard Grieg, mit dem er sich befreundete und der seinen Vater endgültig von der musikalischen Laufbahn des Sohnes überzeugte. Delius lernte das Ehepaar Grieg gut kennen. Mit den Mentoren verband Delius ein eifriger Schriftwechsel. Er widmete Nina Grieg auch mehrere Stücke. Seine ersten Werke wurden nun veröffentlicht, so die Suite Florida, zwei Streichquartette und einige Lieder. Nach seiner Leipziger Zeit reiste Delius wieder nach Paris, wo er sich in Künstlerkreisen aufhielt und Paul Gauguin, August Strindberg und Edvard Munch zu seinen Freunden zählte. 1892 beendete er seine erste Oper Irmelin, 1895 The Magic Fountain und 1897 Koanga. Nach und nach entwickelte er seinen sehr persönlichen Stil, der anfangs von Wagner und Grieg, später auch von Debussy beeinflusst war: Eine unverwechselbare Harmonik, ein scheinbar unendliches Fließen der Musik und ein dem Impressionismus nahestehendes sensibles Erfassen feinster emotionaler Nuancen. Delius’ Musik kann als bedeutender musikalischer Ausdruck des „Fin de siècle“ verstanden werden. Seine Werke werden in Deutschland fast nicht aufgeführt; nur wenige Klassikliebhaber kennen sie. Ein bestimmendes Element in seinem Schaffen ist die Schönheit (besonders der Natur, üppiger Blumen und Gärten) in Anbetracht von Vergänglichkeit, Herbst, Verfall und Verwelken.
1896 traf er die Malerin Jelka Rosen, die er 1903 heiratete, und 1897 zog er mit ihr nach Grez-sur-Loing, einen kleinen Ort nahe Fontainebleau. Um die Jahrhundertwende entstanden seine ersten ausgereiften Meisterwerke: Paris: The Song of a Great City für Orchester (1899), die Oper A Village Romeo and Juliet (1901) nach Gottfried Kellers Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe, Appalachia für Chor und Orchester (1903), Sea Drift für Bariton, Chor und Orchester (1904) nach einem Gedicht von Walt Whitman sowie sein ambitioniertestes, in deutscher Sprache komponiertes Werk, Eine Messe des Lebens (1905) nach Friedrich Nietzsche. In dieser monumentalen Kantate gelang es Delius mit Erfolg, den Geist und die Atmosphäre des „Zarathustra“ musikalisch umzusetzen, mal hymnisch-triumphierend, dann wieder spätromantisch-impressionistisch-verstiegen. Diese Periode schließt mit seiner letzten Oper, Fennimore und Gerda (1909–1910) nach einer Episode aus dem Roman Niels Lyhne von Jens Peter Jacobsen.
Während des Ersten Weltkriegs floh er vor den sich nähernden deutschen Truppen nach England. Die Werke dieser Jahre, so etwa das Requiem (1914–1916), waren weniger erfolgreich. Delius wandte sich nun den konventionellen Formen absoluter Musik zu, doch gelang ihm nicht, die Opulenz seiner Tonsprache überzeugend zu strukturieren. Selten hört man daher seine Konzerte (Doppelkonzert (1915–1916), Violinkonzert (1916), Cellokonzert (1921)) und Kammermusik: Violinsonate Nr. 1 (1914), Cellosonate (1916), Streichquartett (1916). Mit der Schauspielmusik zu Hassan (1920) fand er wieder zu seiner alten Meisterschaft. Schon zu dieser Zeit erfreute er sich der steten Förderung und lebenslangen Unterstützung des Dirigenten Sir Thomas Beecham (1879–1961). Beecham ermöglichte, oft unter persönlichen Opfern, die Aufführung fast aller Delius-Werke sowie auch die anderer Komponisten seiner Zeit.
In den 1920er Jahren begann die schwere syphilitische Erkrankung, durch die Delius bald darauf für den Rest seines Lebens gelähmt und erblindet war. Seine zweite Violinsonate (1923) musste bereits seine Frau Jelka aufschreiben, danach erlosch seine Kompositionstätigkeit für mehrere Jahre. 1928 lernte er den jungen Musiker Eric Fenby kennen, der von da an den schwerkranken Komponisten bis zu dessen Tod betreute und seine späten Werke notierte, darunter die dritte Violinsonate (1930), das Idyll für Sopran, Bariton und Orchester (1932) sowie zahlreiche kleinere Stücke. In seinem Buch Delius as I knew him (1936) beschrieb Fenby diese einzigartige Zusammenarbeit.