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Hans von Bülow

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Kompositionen für: Klavier

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3 Valses caractéristiques, Op.18 (3 bietet Walzer, Op.18)5 Lieder, Op.5Arabesques en forme de variations sur un thême favori de 'Rigoletto', Op.2 (Arabesken förmigen Variation über ein Lieblingsthema von "Rigoletto", Op.2)Ballade, Op.11Concertparaphrase über 'Die Meistersinger von Nürnberg'Elfenjagd, Op.14Humoristische Quadrille aus Motiven der Oper 'Benvenuto Cellini' (Humorvoll Motiven Quadrille aus der Oper "Benvenuto Cellini")Il Carnevale di Milano, Op.21 (Der Karneval von Mailand, Op.21)Innocence (Unschuld)Invitation à la Polka, Op.6 (Einladung zur Polka, Op.6)Königsmarsch, Op.28Lacerta, Op.27Marche héroïque, Op.3 (Heroischen Marsch, Op.3)Mazurka-Fantaisie, Op.13Rêverie fantastique, Op.7Rimembranze dell'opera 'Un Ballo in Maschera', Op.17 (Erinnerung Oper "Un Ballo in Maschera", Op.17)Tannhäuser Konzert-FantasieTanzweisen aus Opern von GluckTarantella, Op.19

Arrangements für: Klavier

Lacerta, Op.27
Wikipedia
Hans Guido Freiherr von Bülow (* 8. Januar 1830 in Dresden; † 12. Februar 1894 in Kairo) war ein deutscher Klaviervirtuose, Dirigent und Kapellmeister. Er trat auch als Komponist in Erscheinung.
Hans von Bülow entstammte dem Mecklenburger Uradelsgeschlecht von Bülow. Er war zwischen seinem 10. und seinem 15. Lebensjahr regelmäßig zu längeren Besuchen bei seinen Verwandten, der Familie Frege, in Leipzig. Bülows Mutter Franziska Stoll (1806–1888) war die jüngere Schwester der Ehefrau des Bankiers Christian Gottlob Frege (1778 bis 1855). Sein Vater war der Novellist Karl Eduard von Bülow.
Neben der allgemeinen erfuhr er seine erste pianistische Ausbildung in Leipzig, die von Clara Schumann und seiner Cousine, der Sängerin Livia Frege, überwacht wurde. Hier lernte er auch Felix Mendelssohn Bartholdy und Albert Lortzing kennen.
Ein Besuch der Oper Rienzi 1842 in Dresden machte ihn zum glühenden Verehrer Richard Wagners. Weitere pianistische Anleitungen erhielt Hans von Bülow bei Franz Liszt, den er 1844 in Dresden kennenlernte. 1846 übersiedelte die Familie Bülow nach Stuttgart, wo er erste öffentliche Auftritte hatte.
Von 1848 bis 1849 wohnte Bülow wieder bei den Freges in Leipzig, wo er auf Wunsch der Familie, aber gegen seinen Willen, ein Jurastudium aufnahm, bis er sich schließlich endgültig der Musik widmete. 1850 ging er nach Zürich zu Wagner und wurde sein Schüler, insbesondere als Dirigent. Aus dem Lehrer-Schüler-Verhältnis entwickelte sich eine dauernde Freundschaft, die allerdings in den 1860er Jahren im Zusammenhang mit der Beziehung von Bülows Ehefrau mit Wagner ihr Ende fand.
Am 7. Januar 1854 trat Bülow in einem Konzert der Hannoverschen Hofkapelle auf und machte in der Folge nähere Bekanntschaft mit Joseph Joachim, der dort als Konzertmeister und Dirigent tätig war. Durch Joachim lernte er auch dessen Freund Johannes Brahms kennen, der sich zu dieser Zeit häufig in Hannover aufhielt. Ende November des Jahres kam er nach Berlin, wo er am 6. Dezember ein Konzert in der Singakademie gab. Im April 1855 nahm er auf Empfehlung von Adolf Bernhard Marx eine Lehrtätigkeit im Stern’schen Konservatorium auf, die ihm in den nächsten Jahren – bis 1863 – den Lebensunterhalt sicherte.
1857 heiratete Bülow Liszts Tochter Cosima. Aus der Ehe gingen die drei Töchter Daniela, Blandine und Isolde hervor. Nachdem Isolde zu Wagners Lebzeiten als dessen Tochter gegolten hatte, wurde 1917 seine Vaterschaft in einem Gerichtsverfahren von Cosima erfolgreich angefochten. 1870 wurde die Ehe wegen des Verhältnisses Cosimas mit Richard Wagner, das seit 1863 bestanden und dessentwegen sie Bülow 1867 verlassen hatte, geschieden. Bülow war ab 1882 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Marie Schanzer (1857–1941) verheiratet.
Bülow gehörte zu den Erstunterzeichnern der Antisemitenpetition.
Bülow war als Pianist und Dirigent gleichermaßen berühmt. Bei Gastkonzerten trat er vor allem als Pianist auf, so auf zwei Konzertreisen in die USA und Kanada im Jahr 1875. Konzertreise mit 172 geplanten Konzerten in den USA und in Kanada. In seinen letzten Lebensjahren litt er zunehmend an körperlichen Beschwerden, die ihm zuletzt nur noch das Dirigieren ermöglichten. Bülow kann als erster der Stardirigenten moderner Prägung bezeichnet werden; es gelang ihm, sowohl durch sein musikalisches Können als auch durch Sinn für publikumswirksames Auftreten einen Nimbus zu erwerben, der dem Starvirtuosentum eines Niccolò Paganini oder Franz Liszt nahekam. Entsprechend rastlos eilte er von Auftritt zu Auftritt. Allein mit der Meininger Hofkapelle unternahm er über 200 Gastspielreisen durch ganz Europa. Später gastierte er neben seiner Berliner Tätigkeit in zahlreichen Städten, regelmäßig aber in Bremen und vor allem in Hamburg, wo ein eigens für ihn geschaffenes Orchester gefeierte Abonnementskonzertreihen veranstaltete, wo er auch als Operndirigent wirkte. Angesichts der Reisebedingungen der Zeit ist es kaum vorstellbar, wie der physisch eher schwächliche Bülow dieses Arbeitspensum bewältigen konnte. Bei einem der letzten Abonnementskonzerte in Hamburg erlitt er einen Schwächeanfall und musste am Dirigentenpult vertreten werden, wenig später musste ein anderer Dirigent zur Fortführung der Abonnementsreihe verpflichtet werden. Dies war der junge Gustav Mahler, der sich kurz zuvor in Hamburg einen Namen gemacht hatte.
Dem Stardirigententum entsprach ein weit über die engeren musikalischen Kreise hinausgehendes öffentliches Interesse an Bülows Person, das nicht zuletzt durch das komplizierte Verhältnis zu Richard Wagner Nahrung fand. Sowohl die private Dreiecksgeschichte als auch Bülows expressiver Dirigierstil, der den traditionellen, eher statuarischen Kapellmeisterstil ablöste, fanden (hierin wiederum Paganini und Liszt vergleichbar) ihren Niederschlag in zahlreichen Karikaturen.
Bülow ist vor allem als Herausgeber einer Auswahl von Klavieretüden Johann Baptist Cramers und von Klavierwerken Ludwig van Beethovens, Frédéric Chopins und anderer Meister bekannt. Seine geistvollen Kommentare zur Instrumentaltechnik und zum Gehalt der Werke in seinen Ausgaben, besonders der Klaviersonaten von Beethoven, hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Klavierspiels und die Interpretation der bedeutenden Meisterwerke des Klaviers.
Zu seinen eigenen Kompositionen gehören Klavierwerke sowie Orchesterwerke, darunter eine Sinfonische Dichtung Nirwana, die auf den Einfluss Liszts zurückgeführt werden kann, jedoch als klanglich spröde gilt. Bülows Projekt einer eigenen Oper blieb unausgeführt.
Zu Bülows Klavierschülern zählten Karl Heinrich Barth, der spätere Lehrer von Arthur Rubinstein, Wilhelm Kempff und Bronisław von Poźniak. Zu nennen sind auch Rudolf Niemann, der Vater des bekannteren Walter Niemann, sowie Richard Strauss, der Bülow in Meiningen kennenlernte und von ihm gefördert dessen Nachfolger als Hofkapellmeister wurde. Ein geschätzter klavierpädagogischer Kollege war Carl Eschmann-Dumur.
1863 komponierte von Bülow die Musik zu dem Bundeslied des von Ferdinand Lassalle gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins auf die Verse von Georg Herwegh mit dem Liedanfang „Bet und arbeit! Ruft die Welt“, und dem auch heute noch oft zitierten Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will. Lassalle drängte von Bülow, sich durch die Verwendung eines Pseudonyms für diese Komposition vor Anfeindungen zu schützen. Bülow wählte Solinger.
Ab 1867 wirkte Bülow als Hofkapellmeister in München, wo er unter anderem die Uraufführungen der Wagner-Opern Tristan und Isolde (1865) und Die Meistersinger von Nürnberg (1868) dirigierte.
1877 ging von Bülow nach Hannover, wo er bis 1879 die Stellung des Hofkapellmeisters am Königlichen Hoftheaters bekleidete. Ebenfalls 1877 wurde er Mitglied im Hannoverschen Künstlerverein.
Von 1880 bis 1885 arbeitete Bülow als Hofmusikintendant in Meiningen, wo er noch bis 1887 mit seiner Frau lebte und anschließend mit ihr nach Hamburg zog. Außer Werken von Wagner, Liszt und Beethoven bevorzugte er als Pianist und Dirigent auch Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Johannes Brahms, Felix Draeseke, Antonín Dvořák und Joachim Raff, von denen ihm jeder bedeutende Kompositionen widmete.
Nachdem er als Dirigent der Meininger Hofkapelle, die er zu einem Eliteorchester entwickelte hatte und wo er eng mit Johannes Brahms zusammenarbeitete, zu Weltruhm gelangt war, wurde Bülow von 1887 bis 1893 der erste Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, die er schnell zu einem Spitzenorchester formte. Am 21. Oktober 1887 gab er in der Philharmonie sein erstes Konzert als neuer Leiter des Orchesters.
Nach seinem Tod am 12. Februar 1894 in Ägypten, wohin er sich für längere Zeit begeben hatte, um in dem trockenen und warmen Klima Genesung von verschiedenen Leiden zu suchen, wurde Bülow auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg bestattet. Die Trauerfeier für ihn fand am 29. März 1894 in der Hamburger Michaeliskirche statt, sie gab Gustav Mahler die Anregung für den Schlusssatz seiner 2. Sinfonie. Bei der anschließenden Feier in dem damals noch neuen Krematorium in Hamburg-Alsterdorf spielte Mahler auf dem Harmonium.
Das von Adolf von Hildebrand gestaltete große Grabmal entstand 1896.
Bülows Nachlass befindet sich in der Berliner Staatsbibliothek; seine äußerst umfangreiche Korrespondenz ist in einer vielbändigen Edition veröffentlicht worden. Bülow verfügte über eine umfassende Bildung und war ein gewandter Briefschreiber mit einer ausgeprägten Vorliebe für Witz, Ironie und sarkastische Schärfe, die offenbar auch in der mündlichen Kommunikation durchschlug und ihm vielfach heftige persönliche Konflikte eintrug.
1978 konnte das Grabmal für Bülow und seine zweite Ehefrau, das sich in einem desolaten Zustand befand, durch eine besondere Privatinitiative restauriert werden. Auf Initiative des Interessenverbandes Deutscher Komponisten und der Berliner Philharmoniker unterstützten Dirigenten dieses Vorhaben zu Ehren von Hans von Bülow. Es waren Gerd Albrecht, Daniel Barenboim, Karl Böhm, Leonard Bernstein, Pierre Boulez, Aldo Ceccato, Colin Davis, Christoph von Dohnanyi, Alberto Erede, Michael Gielen, Heinrich Hollreiser, Eugen Jochum, Herbert von Karajan, Kirill Kondraschin, Rafael Kubelík, Ferdinand Leitner, Lorin Maazel, Igor Markevitch, Jewgeni Mrawinski, Eugene Ormandy, Gennadi Roschdestwenski, Paul Sacher, Wolfgang Sawallisch, Maxim Schostakowitsch, Sir Georg Solti, Horst Stein, Otmar Suitner, Klaus Tennstedt und Hans Zender. Ihre Verehrung für Hans von Bülow wurde in Stein gehauen. Der Kissenstein mit ihren Namen befindet sich unmittelbar vor dem Grabmal Hans von Bülows.
Seit den 1970er Jahren wird von den Berliner Philharmonikern die „Hans-von-Bülow-Medaille“ vergeben. Damit ehrt das Orchester sowohl seinen ersten Chefdirigenten Hans von Bülow, wie auch Musiker – insbesondere Dirigenten – für ihre Verbundenheit mit dem Orchester. Die Medaille wurde bisher u. a. vergeben an: Eugen Jochum, Herbert von Karajan, Bernard Haitink, Günter Wand, Nikolaus Harnoncourt, Hans Werner Henze, Claudio Abbado, Wolfgang Sawallisch, Georg Solti, Alfred Brendel, Claudio Arrau, Zubin Mehta, Daniel Barenboim, Seiji Ozawa, Lorin Maazel, Lovro von Matačić, Mariss Jansons, Erich Hartmann, Vicco von Bülow (Loriot), Rudolf Serkin, Yehudi Menuhin, Dietrich Fischer-Dieskau, Wolfgang Stresemann, Hans Heinz Stuckenschmidt.
Die Internationale Hans-von-Bülow-Gesellschaft rief 2012 den Internationalen Klavierwettbewerb Hans von Bülow in Meiningen ins Leben. Er wird alle drei Jahre in den Kategorien „Klavier solo und mit Orchester“, „Klavierkammermusik“ und „Dirigieren vom Klavier“ ausgetragen. Die Teilnahme ist in einer der Gruppen Junioren (unterteilt bis 12 bzw. bis 18 Jahre), Profis (bis 32 Jahre) oder Amateure (ab 35 Jahren, keine Berufsmusiker) möglich.
Hans von Bülow wurde durch die Benennung von Straßen in einigen Städten geehrt, und zwar in Berlin, Hamburg, Meiningen, Neubrandenburg und in Pirna-Graupa:
(Wenn im Folgenden nicht anders angegeben, ist der Titel der musikalischen Leiter der Hof- bzw. Staatsoper seit 1836 Generalmusikdirektor.) Franz Lachner (1836–1867) | Hofkapellmeister Hans von Bülow (1867–1869) | Hofkapellmeister Franz Wüllner (1870–1877) | Hermann Levi (1872–1896) | Hofkapellmeister Richard Strauss (1894–1896) | Hermann Zumpe (1901–1903) | Hofoperndirektor Felix Mottl (1904–1911) | Bruno Walter (1913–1922) | Hans Knappertsbusch (1922–1935) | Clemens Krauss (1937–1944) | Hans Knappertsbusch (1945) | Georg Solti (1946–1952) | Rudolf Kempe (1952–1954) | Ferenc Fricsay (1956–1958) | Joseph Keilberth (1959–1968) | Wolfgang Sawallisch (1971–1992) | Chefdirigent Peter Schneider (1993–1998) | Zubin Mehta (1998–2006) | Kent Nagano (2006–2013) | Kirill Petrenko (2013–2020) | Wladimir Jurowski (seit 2021)
Ludwig von Brenner (1882–1887) | Hans von Bülow (1887–1892) | Arthur Nikisch (1895–1922) | Wilhelm Furtwängler (1922–1945) | Leo Borchard (1945) | Sergiu Celibidache (1945–1952) | Wilhelm Furtwängler (1952–1954) | Herbert von Karajan (1954–1989) | Claudio Abbado (1989–2002) | Sir Simon Rattle (2002–2018) | Kirill Petrenko (2019–heute)