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Truid Aagesen

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Truid Aagesen (auch: Truid Ågesen, Theodoricus Sistinus, Theodorico Sistino, Trudo Haggaei Malmogiensis; vor 1593 – nach 1625) war ein dänischer Komponist und Organist in Diensten des dänischen Königs Christian IV.
Über das frühe Leben Aagesens ist wenig bekannt. Der Name Malmogiensis zeigt an, dass er aus Malmö stammt. Er soll mehrere Jahre in Deutschland und Italien ausgebildet worden sein. Der Jesuitenpater Laurentius Nicolai Norvegus bezeichnet Aagesen als seinen Schüler. Vermutlich besuchte er die Jesuitenschule in Graz. Im März 1593 schrieb er in Wittenberg einen musikalischen Abschied für einen Mitstudenten, den späteren Rat Nils Krag. Am 23. Juni 1593 wurde er Organist an der Frauenkirche in Kopenhagen. In der Anstellungsurkunde ist aufgeführt, dass er von dänischer Geburt war. Er erhielt verschiedene Gunstbeweise des Königs, unter anderem eine kostenlos zur Verfügung gestellte Wohnung – ein Zeichen dafür, dass er als Künstler ein gewissen Ansehen im Königshaus genoss. 1599 bis 1600 scheint er in Venedig studiert zu haben.
Er war königlicher Gesandter Christians IV. mit verschiedenen musikalischen Aufgaben. Dies erleichterte ihm, seine katholischen Kontakte im Ausland aufrecht zu halten. So reiste er im Jahr 1600 nach Prag. Katholik scheint er nur im Geheimen gewesen zu sein. In Kopenhagen soll er für heimkehrende Jesuitenschüler Anlaufstelle und Treffpunkt gewesen sein. Nach solch einem Treffen kam es zu einer öffentlichen Schlägerei auf der Straße, die in den Protokollen des Konsistoriums bezeugt wurden.
Nachgewiesen, veröffentlicht und erhalten sind seine dreistimmigen Kanzonen, die er 1608 in Hamburg unter seinem latinisierten Namen Theodoricus Sistinus bei Philipp von Ohr („excudebantur typis“) und Samuel Jauch („impensis“) drucken ließ. Man nimmt an, dass er zwischen 1609 und 1611 engeren Kontakt zum Hof des Königs hatte, da er zusätzlich zu seinem kirchlichen Einkommen für den Organistendienst Zuwendungen aus der königlichen Staatskasse erhielt. 1613 veröffentlichte der dänische König einen Erlass, in dem er festlegte, dass alle Personen der „papistischen Religion“ Dänemark zu verlassen hatten. Da Aagesen seit 1604 Im Verdacht stand, auf der Gehaltsliste des Papstes zu stehen, und sein Name in einem Prozess gegen einen Jesuitenschüler namens Udby aufgetaucht war, wurde er ab 15. September 1613 aus seinem Organistendienst entlassen und ins Exil geschickt.
Trotz dieser Quelle bezeugen einzelne spätere Quellen noch einen Aufenthalt in Kopenhagen, so eine Aufzeichnzug der Universität vom 14. Oktober 1613 und eine Lohnzahlung am Michaelstag (29. September) 1615. Von da an wird Johan Meincke als sein Nachfolger als Organist der Frauenkirche geführt. Erst 1625 weisen ihn historische Quellen wieder mit Frau und Kindern in Danzig in Polen nach, einem beliebten Ziel exilsuchender, dänischer Katholiken. Sein Schicksal war den dänischen Recusanten so wichtig, dass am 23. Januar 1626 seine Notlage bei einer Sitzung der S. Congregatio de Propaganda fide in Gegenwart Papst Urbans VIII. vorgetragen wurde.