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Jacquet de Berchem

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Jacquet de Berchem (* um 1505 in Berchem bei Antwerpen; † um 1565 vermutlich in Monopoli bei Bari) war ein franko-flämischer Komponist und Kapellmeister der Renaissance.
Über die frühen Jahre von Jacquet de Berchem und seine musikalische Ausbildung sind keine Informationen überliefert. Möglicherweise im Lauf der 1530er Jahre hat er sich nach Venedig begeben, um bei Adrian Willaert, dem Begründer der venezianischen Schule, zu studieren. Er hielt sich hier etliche Jahre auf und lernte weitere Komponisten kennen. Aus der Widmung einer Sammlung fünfstimmiger Madrigale von ihm geht hervor, dass Berchem der amorevole domestico des jungen venezianischen Edelmanns Giovanni Bragadino († 1570) gewesen ist. Eine weitere Information ergibt sich aus seiner weltlichen lateinischen Motette „Unica lux Venetum“, die eine begeisterte Huldigung an einen gewissen Marcantonio beinhaltet. Dieser könnte Marcantonio Trevisano (um 1475 – 1554) gewesen sein, ein Musikliebhaber, der im Jahr 1553 Doge der Republik Venedig geworden ist. In seiner venezianischen Zeit wurden einzelne Madrigale in Sammlungen mit den Werken anderer Komponisten veröffentlicht; im Jahr 1546 erschien dann sein erstes Madrigalbuch mit ausschließlich eigenen Werken.
Im gleichen Jahr 1546 verließ Jaquet de Berchem Venedig und diente einige Zeit an der Kathedrale von Verona als maestro di cappella. Aus dem Vorwort zu seiner Sammlung mit vierstimmigen Madrigalen ergibt sich jedoch, dass er Andrea Marzato als Dienstherrn hatte, ein „gentilhuomo napolitano“, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts für einige Zeit Gouverneur von Monopoli gewesen ist. Andererseits hat der Komponist sein erstes, zweites und drittes „libro del capriccio“ dem Herzog Alfonso II. d’Este von Ferrara gewidmet, was darauf hindeutet, dass er sich auch um eine Anstellung am Hof von Ferrara bemüht hatte. Berchem hat in Monopoli bei Bari seine spätere Ehefrau, Giustina de Simeonibus aus einer adeligen Familie, kennen gelernt und im Jahr 1553 geheiratet; er hatte zwei Kinder mit ihr. Dort verbrachte er auch seine letzten Lebensjahre.
Die hauptsächliche Bedeutung Jaquet de Berchems ergibt sich, zusammen mit dem Schaffen von Jakob Arcadelt, Costanzo Festa und Philippe Verdelot, aus seinen über 200 Kompositionen vom Typ des frühen italienischen Madrigals. Diese Stücke wurden in zahlreiche Sammelwerke aufgenommen und waren zu seiner Zeit sehr bekannt. In dem vierten Buch seines Hauptwerks Gargantua et Pantagruel rechnete der französische Dichter François Rabelais de Berchem zu den berühmtesten Komponisten seiner Zeit; darüber hinaus wurde er auch in Schriften italienischer und spanischer Autoren erwähnt. Seine Tätigkeit schlug sich in Drucken des „Cinquecento“ etwa von 1538 bis 1563 nieder. Früher erschienene Kompositionen, welche nur mit „Jacquet“ gekennzeichnet sind, werden nach heutigem Stand der musikhistorischen Forschung dem Komponisten Jacquet de Mantua (1483–1559) zugerechnet.
In Berchems weltlichem Schaffen wird sein lebhafter Bezug zu einer Vielzahl von musikalischen Stilen erkennbar; er setzt auch recht oft musikalisches Material anderer Meister ein. In einigen seiner frühen Madrigale ist der starke Einfluss der Frottola sichtbar. Die fünfstimmigen Werke zeigen dagegen mehr die kontrapunktische Schreibweise des franko-flämischen Typs. Einen rhythmisch lebendigeren Stil unter Verwendung von Synkopen verwendet er beginnend mit dem Jahr 1542; zur Verstärkung des Ausdrucks in seinen Madrigalen benutzte er gelegentlich auch gewagte Dissonanzen, ebenso chromatische Linien zur Verdeutlichung von Texten. Die in seiner früheren Zeit entstandenen zwölf Chansons, von beachtlicher stilistischer Vielfalt, zeigen teilweise eine dichte kontrapunktische Setzweise nach franko-flämischem Vorbild, teilweise erinnern sie an die Pariser Chansons wegen der Wiederholungen, wegen der markanten Rhythmen und dem Überwiegen des homophonen Satzes. Er gilt auch als der erste Musiker, der für eine Komposition die Bezeichnung Capriccio verwandte, auch, der Madrigale zu einem Zyklus zusammenfasste. Ebenso sind Madrigale in mehreren seiner Sammelbände nach modalen Prinzipien geordnet.
Mit geistlichen Kompositionen ist Jacquet de Berchem weniger hervorgetreten: nur zwei Messen und einige Motetten sind ihm mit Sicherheit zuzuschreiben; sie sind bereits am Beginn seiner Karriere im Druck erschienen. Die Messen sind Parodiemessen auf der Grundlage von früher entstandenen Chansons, während zwei seiner Motetten konservativ im Stil sind und so seinen Ausgangspunkt in traditionellen Techniken deutlich werden lassen.