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Samuel Coleridge-Taylor

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Samuel Coleridge-Taylor (* 15. August 1875 in London; † 1. September 1912 ebenda) war ein englischer Komponist.
Samuel Coleridge-Taylor wurde im Londoner Stadtteil Croydon als Sohn eines aus Sierra Leone stammenden Arztes und einer englischen Mutter geboren. Der Vater verließ allerdings bald wieder England und ließ Frau und Kind dort zurück. Der junge Samuel zeigte früh hohe musikalische Begabung und trat bereits im Alter von 8 Jahren als Geiger auf. 1890 wurde er Student am Royal College of Music und 1891 erschien sein Anthem In Thee O Lord im Druck. 1892 nahm ihn Stanford als Kompositionsstudent an, 1893 erhielt er ein Stipendium. Im gleichen Jahr standen bei einem Kammerkonzert in Croydon sein Klavierquintett, Teile einer Klarinettensonate und Lieder auf dem Programm. 1898 wurde Coleridge-Taylor selbst am Royal College als Violinlehrer angestellt. 1899 heiratete er Jessie Walmisley, eine seiner Studentinnen, obwohl deren Eltern Vorbehalte wegen seiner dunklen Hautfarbe hatten. Der Ehe entstammte ein Sohn (Hiawatha, 1900–1980) und eine Tochter (Avril, 1903–1998), die beide Musiker wurden.
Coleridge-Taylor, der als Komponist zunehmend international bekannt wurde, und sich zugleich verstärkt mit seiner väterlichen Abstammung auseinandersetzte (so arbeitete er früh mit dem afroamerikanischen Dichter Paul Laurence Dunbar zusammen), wurde auch in den USA zu einer Leitfigur der Afroamerikaner. Bereits 1901 wurde in Washington, D.C. ein 200-köpfiger Chor namens "Samuel Coleridge-Taylor Society" gegründet. 1904, 1906 und 1910 führten ihn Konzertreisen selbst in die USA. 1904 wurde er in England Dirigent der Handel Society (Händel-Gesellschaft). Hinzu kamen zunehmende Lehrtätigkeiten. Zum Zeitpunkt seines Todes durch Lungenentzündung im Alter von erst 37 Jahren war er Dozent am Croydon Conservatory und Kompositionsprofessor am Trinity College of Music, der Crystal Palace School of Art and Music und der Guildhall School for Music.
Coleridge-Taylor unternahm den Versuch, einen neuen Stil in der westlichen Kunstmusik auf Basis afrikanischer Wurzeln zu entwickeln. So schrieb er in einer Programmnotiz zu seinen 24 Negro Melodies op. 59:
“What Brahms has done for the Hungarian folk music, Dvorak for the Bohemian, and Grieg for the Norwegian, I have tried to do for these Negro Melodies.”
„Was Brahms für die ungarische, Dvorak für die böhmische und Grieg für die norwegische Volksmusik getan hat, habe ich für diese ‚Negro Melodies‘ versucht.“
Allerdings gelang ihm in seiner kurzen Lebenszeit keine tatsächliche Emanzipation von der europäischen Musiktradition; seine Werke sind der Romantik verpflichtet und stehen in ihrer Tonsprache unverhohlen unter dem Einfluss von Dvořák.
Coleridge-Taylors größter kompositorischer Erfolg wurde wohl die Kantate Hiawatha's Wedding-feast (1898), die zu seinen Lebzeiten häufig von Chören in England aufgeführt wurde, und zeitweilig an die Popularität von Händels Messias oder Mendelssohns Elias heranreichte. Dem Hiawatha-Epos galten auch die Kompositionen The Death of Minehaha, Overture to The Song of Hiawatha und Hiawatha's Departure. Er schrieb außerdem u. a. eine (frühe) Sinfonie, ein Violinkonzert (dessen amerikanische Premiere sich verzögerte, da die Stimmen sich an Bord der Titanic befunden hatten), Kammermusik (z. B. ein Nonett, ein Klavierquintett, Six Negro Folksongs für Klaviertrio, African Romances für Violine) sowie Anthems.