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Marcel Dupré

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Marcel Jean-Jules Dupré (* 3. Mai 1886 in Rouen; † 30. Mai 1971 in Meudon) war ein französischer Organist, Komponist, Musikpädagoge, Musikschriftsteller und Herausgeber. Er genoss als Interpret, Improvisator und Pädagoge weltweites Ansehen.
Marcel Dupré wurde in Rouen als Sohn von Albert Dupré (1860–1940) und Marie-Alice Chauvière geboren. Der Vater, Schüler von Alexandre Guilmant, war Musiklehrer am Lycée Corneille und Organist an der Kirche St-Ouen de Rouen. Die Mutter war Pianistin und als solche Schülerin von Aloys Klein. 1893 erhielt Marcel Dupré den ersten Musikunterricht von seinem Vater. Drei Monate später spielte er zum ersten Mal öffentlich bei einer Hochzeit in Elbeuf die Orgel. 1896 wurde Louis Vierne in Saint-Valéry-en-Caux Zeuge seines Orgelspiels. 1898 wurde er Organist an der Kirche St-Vivien in Rouen.
1902 begann Dupré sein Studium am Pariser Konservatorium, wo er zunächst unter anderem Klavier bei Louis Diémer, später auch Orgel bei Alexandre Guilmant und Komposition bei Charles-Marie Widor studierte. 1906 wurde er von Widor zu seinem Stellvertreter an St. Sulpice ernannt. 1914 gewann er den Grand Prix de Rome mit seiner Kantate Psyché. Im Jahre 1920 führte er im Pariser Konservatorium in zehn Konzerten sämtliche Orgelwerke von Johann Sebastian Bach auswendig auf; ein Jahr später wiederholte er diese Konzertreihe, ebenfalls auswendig, im Palais du Trocadéro.
Von 1926 bis 1954 leitete Dupré die Orgelklasse am Pariser Konservatorium, wo er zahlreiche bekannte Musiker wie z. B. Marie-Claire Alain, Pierre Cochereau, Jeanne Demessieux, Marie-Madeleine Duruflé, Rolande Falcinelli, André Fleury, Jean-Jacques Grunenwald, Jean Guillou, Pierre Labric, Jean Langlais, Gaston Litaize, Olivier Messiaen oder Luigi Ferdinando Tagliavini unterrichtete. 1934 wurde er Widors Nachfolger als Organist an der großen Cavaillé-Coll-Orgel von Saint-Sulpice in Paris. Von 1947 bis 1954 leitete Dupré das Amerikanische Konservatorium in Fontainebleau und (von 1954 bis 1956, als Nachfolger von Claude Delvincourt) das Pariser Konservatorium. 1956 wurde er als Nachfolger von Marcel Samuel-Rousseau Mitglied der Académie des Beaux-Arts.
Marcel Dupré wurde auf dem Cimetière des Longs–Réages in Meudon beigesetzt (Abtl. D/0814).
Duprés Gesamtwerk umfasst rund einhundert Werke für Klavier, Orgel, Orchester, Chor und Kammermusik, wobei einige Jugendwerke bisher nicht veröffentlicht wurden. Sein kompositorischer Schwerpunkt war jedoch die Orgel. Als brillanter Konzertorganist und Improvisator unternahm Dupré zahlreiche weltweite Konzerttourneen. Einige seiner Orgelwerke waren ursprünglich Improvisationen, die Dupré später in Kompositionen umarbeitete, wie etwa op. 18 (15 Versets), op. 23 (Symphonie-Passion), op. 29 (Le Chemin de la croix) und op. 57 (Choral et Fugue).
Neben seinen Veröffentlichungen als Komponist und Autor von Lehrwerken über Orgelspiel, Musiktheorie (Kontrapunkt und Fuge) und Improvisation trat er als Herausgeber und Bearbeiter der Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, César Franck, Alexander Glasunow, Georg Friedrich Händel, Franz Liszt, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart Robert Schumann und einer Anthologie mit Einzelstücken alter Meister hervor.
Diese Ausgaben, die im Pariser Verlag S. Bornemann erschienen sind, zeichnen sich durch genaueste Bezeichnung mit Finger- und Fußsätzen aus. Sie waren ursprünglich, besonders die Bach-Ausgabe, für die eigene Praxis konzipiert. Dupré spielte das Gesamtwerk Bachs auswendig in Konzerten. Daher die genaue Bezeichnung des Textes. Dazu kommt, dass – im Gegensatz zur heutigen auf historischer Praxis beruhender Auffassung – für Dupré das strenge Legato die durchgängige Artikulationsart beim Spiel der Bachschen Orgelwerke war. Dies erklärt die vielen Substitutionsfingersätze (für die stummen Fingerwechsel auf einer Taste), die die Ausführung des Legatospiels gewährleisten sollen.
Im Musiksaal des ehemaligen Wohnhauses in Meudon, 40 boulevard Anatole France, das Dupré von 1925 bis 1971 bewohnte, steht seine Salon-Orgel. Das Instrument wurde 1897–1898 von dem Orgelbauer Charles Mutin für Duprés Lehrer Alexandre Guilmant erbaut und 1898 in dessen (Guilmants) Villa in Meudon aufgestellt. Die Orgel hatte zunächst 28 Register auf drei Manualen und Pedal mit mechanischen Trakturen. 1926 erwarb Dupré das Instrument und ließ es in seiner Wohnung aufstellen. Im Jahre 1934 ließ er das Instrument elektrifizieren und nach seinen Vorgaben erweitern; es wurde ein viertes Manualwerk (Solo) hinzugefügt, die Registertraktur wurde auf elektromechanisch umgestellt und es wurden zahlreiche Koppeln und Kombinationen hinzugefügt. Außerdem wurde – dies ist eine Besonderheit des Instrumentes – der Manualumfang von zunächst 61 Tasten (C–c) um eine Oktave (12 Tasten) erweitert; jedes Manual umfasst nun 6 Oktaven (C–c). Das Instrument hat 34 Register (ca. 2.200 Pfeifen) auf vier Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind elektro-mechanisch, die Registertrakturen sind mechanisch. Seit 1995 steht das Instrument unter Denkmalschutz.