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Dionisio Aguado

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Dionisio Aguado y García (* 8. April 1784 in Madrid; † 29. Dezember 1849 ebenda) war ein spanischer Gitarrist und Komponist sowie Verfasser eines seinerzeit bedeutenden Lehrwerkes für die Gitarre.
Dionisio Aguado erhielt Musikunterricht bei dem Zisterziensermönch Pater Basilio, der mit bürgerlichem Namen Miguel García hieß (und wohl auch mit Manuel del Pópulo Vicente García verwechselt wurde). Nachdem Aguado sich auf seinem Landgut in Fuenlabrada in der Nähe von Aranjuez niedergelassen hatte, widmete er sich ganz der Gitarre. 1826 ging er nach Paris, wo er unterrichtete und viele Konzerte gab. Bald schon war er der Liebling der Salons und der Konzertsäle. Hier begegnete er auch dem großen Zeitgenossen Fernando Sor (1778–1839), mit dem ihn dann eine lebenslange Freundschaft verband. Ihm widmete Aguado aus Freundschaft seine Komposition Les deux amis für zwei Gitarren, mit der die beiden als Gitarren-Duo auftraten. Aguado kehrte 1838 aus Paris zurück und wirkte dann als Lehrer in Madrid.
Im späten 18. Jahrhundert wurde die Barockgitarre mit ihren 5 Doppelchören (10 Saiten) von der sechssaitigen Gitarre abgelöst. Diese hatte die bis heute gültige Stimmung: E A d g h e'. Aguado, der 1825 mit Escuela de Guitarra in Madrid die umfangreichste Gitarrenschule seiner Zeit herausgebracht hatte, entwickelte in Paris nun nach grundlegenden Studien seine „Nuovo Método para guitarra“ (Madrid 1843), um die neuen und alten Gitarristen mit der völlig neuen Gitarrentechnik vertraut zu machen. Er komponierte dazu kleine, sehr ansprechende musikalische Stücke und durchdachte Etüden, die teilweise durch einen entsprechenden Text erläutert wurden.
Aguado setzte sich in seinem Lehrwerk auch als erster für den Nagelanschlag ein. Er wurde damit zum Wegbereiter dieser Anschlagform. Bis dahin waren die prominenten Gitarrenvirtuosen in zwei Lager gespalten: Hier Dionisio Aguado, Mauro Giuliani (1781–1829), Ferdinando Carulli (1770–1841) als Vertreter des Nagelanschlages, und dort Fernando Sor, Matteo Carcassi (1792–1853) und Antoine Meissonnier (1783–1857), die diese neue Methode verachteten und auf den Kuppenanschlag schworen. Aguado verteidigte seine Anschlagtechnik mit Nägeln in seinem Lehrwerk: „Wir können entweder mit den Nägeln oder mit den Fingerkuppen der rechten Hand spielen. Was mich betrifft, habe ich immer meine Nägel benutzt. Nichtsdestoweniger entschloss ich mich, meinen Daumennagel abzuschneiden, nachdem ich meinen Freund Sor spielen hörte, und ich beglückwünschte mich, seinem Beispiel gefolgt zu sein. Der Impuls der Daumenkuppe für die Bässe erzeugt einen vollen und angenehmen Ton. Für den Zeige- und Mittelfinger behalte ich die Nägel bei. Meine lange Erfahrung dürfte mich berechtigen, meine Meinung zu dieser Frage darzulegen. Mit den Fingernägeln erzielen wir auf der Gitarre eine Farbe, die sich weder mit dem Klang der Harfe noch mit dem der Mandoline vergleichen lässt. Meines Erachtens ist die Gitarre mit einem Charakter gekennzeichnet, der sie von anderen Instrumenten unterscheidet: sie ist süß, harmonisch, pathetisch, manchmal majestätisch. Sie hat nicht Zugang zur Erhabenheit der Harfe oder des Klaviers. Ihre zarte Anmut und ihre Vielfalt an Klangmodulationen machen sie hingegen zu einem Instrument voll von Geheimnissen. Aus diesem Grunde halte ich es für wünschenswert, die Saiten mit den Nägeln anzuschlagen. Sie erzeugen einen klaren, metallischen, mannigfaltigen Ton voll Zartheit, mit Licht und Schatten...“.
Die grundsätzliche Veränderung im Gitarrenbau, die neue Anschlagtechnik, all das hatte zur Folge, dass sich auch Veränderungen auf die Sitzposition und die Instrumentenhaltung auswirkten. Auch das wurde in den Lehrwerken, neben Aguado auch Carulli (Paris 1810) und Sor (Paris/Bonn 1830), ausführlich abgehandelt. Auch mussten die Gitarristen die neue Gitarrennotation, die erst kurz zuvor eingeführt worden war, lernen.
Was die Haltung der Gitarre angeht, so empfahl Aguado ein Stativ (Tripodison oder Tripode, später auch Tripedisono genannt) zur Arretierung des Instruments, um eine entsprechende Haltung des Instruments zu ermöglichen. Diese Art, die Gitarre abzustützen, hat sich nicht durchsetzen können. Fernando Sor hatte übrigens seine Gitarre mit der linken Zargenkante auf eine Tischkante gestützt. Fußbänkchen, wie wir sie heute kennen, die das linke Bein hochstellen, gab es damals noch nicht.