Walter Niemann
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10 Ausgewählte Klavierstücke2 Sonatinas, Op.152 (2 Sonatinen, Op.152)24 Preludes, Op.553 Amoretten, Op.153 Kompositionen, Op.73 Moderne Klavierstücke, Op.683 Poetische Studien, Op.573 Sonatinas, Op.24 (3 Sonatinen, Op.24)4 Balladen, Op.815 Tonbilder, Op.61A
Alt-China, Op.62Alte Meister des KlavierspielsAnakreon, Op.50Aus einem alten Patrizierhause, Op.121B
Bali, Op.116Ballade, Op.49BrahmsBrasilianische Rhapsodien, Op.110D
Das Haus zur goldenen Waage, Op.145Das magische Buch, Op.92Das weiße Haus, Op.80Der Kuckuck, Op.38Der Orchideengarten, Op.76Deutsche Ländler und Reigen, Op.26Deutsches Waldidyll, Op.40E
Eine kleine Wassermusik, Op.32Erinnerungen, Op.9F
Fantasie-Mazurka, Op.53G
Galante Musik, Op.109Gartenmusik, Op.117H
Hamburg, Op.107Heidebilder, Op.12I
Im Kinderland, Op.46Impressionen, Op.112Introduction und Toccata, Op.106J
Janmaaten, Op.136Japan, Op.89Jean SibeliusK
Kleine Suite, Op.102Kleine Variationen über eine alt-irische Volksweise, Op.146Kocheler Ländler, Op.135Krippenmusik zur Weihnacht, Op.143M
Masken, Op.59Mein Klavierbuch, Op.114Meissner Porzellan, Op.6Moderne Tanzsuite, Op.115Musikalisches Bilderbuch, Op.19P
Pastellbilder, Op.5Phantasien im Bremer Ratskeller, Op.113Pharaonenland, Op.86Piano Sonata No.1 'Romantische', Op.60Piano Sonata No.2 'Nordische', Op.75Piano Sonata No.3 'Elegische', Op.83Piano Sonata No.4 'Fränkische', Op.88 (Klaviersonate Nr.4 'Fränkische', Op.88)Porzellan, Op.120R
Rokoko, Op.148a (Rokoko Op.148a)Romantische Miniaturen, Op.33S
Sanssouci, Op.65Schmetterling, Op.82Schwarzwald-Idyllen, Op.21Silhouettes, Op.47 (Silhouetten, Op.47)Singende Fontäne, Op.30Sommernacht am Flusse, Op.45Suite nach Bildern von Karl Spitzweg, Op.84Suite nach Friedrich Hebbel, Op.23Suite nach Hermann Hesse, Op.71Suite, Op.87T
Trianon, Op.66V
Variationen über eine Sarabande von Froberger, Op.168Violin Sonata, Op.70 (Violinsonate, Op.70)WikipediaWalter Rudolph Niemann (* 10. Oktober 1876 in Hamburg; † 17. Juni 1953 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Pianist, Musikschriftsteller und -kritiker.
Walter Niemann war Sohn des Komponisten Rudolph Niemann, der – selbst Schüler u. a. von
Moscheles – ihn auch zunächst unterrichtete. Niemann studierte später in Leipzig Komposition bei
Humperdinck und
Reinecke, außerdem Musikwissenschaft bei
Hugo Riemann. Nach der Promotion 1901 war er zunächst als Musikschriftsteller tätig, verfasste u. a. Biographien von
Brahms und
Sibelius und arbeitete als Musikkritiker für Leipziger Zeitungen. Später widmete er sich zunehmend – ab 1917 nahezu ausschließlich – der Komposition, wirkte aber auch als Pianist.
Niemanns kompositorisches Werk umfasst rund 190 Opuszahlen und ca. 1000 Klavierstücke, die fast ausschließlich dem Klavier gewidmet sind. Ausgehend von Brahms wurde er zu einem der wenigen deutschen Komponisten, die sich stark dem Impressionismus annäherten. In seinen farbigen, oft miniaturhaften Klavierstücken spiegelt sich einerseits eine Neigung zu vergangenen Epochen wider (vgl. etwa Werktitel wie Aus Watteaus Zeit, Sanssouci, Meißner Porzellan), andererseits ein Interesse an exotischen Sujets (vergleichbar dem Engländer
Cyril Scott), das in poetisierenden Titeln wie Alt China (op. 62), Der Orchideengarten (op. 76) oder Der exotische Pavillon zum Ausdruck kommt. Des Weiteren zeigt sich in Niemanns Werk außerdem eine tiefe Verbundenheit zur deutschen Volkssage und Natur (vgl. Bilder vom Chiemsee, Ilsenburger Sonate, Die Harzreise)
Das 1919 erstmals erschienene Buch Meister des Klaviers: die Pianisten der Gegenwart und der letzten Vergangenheit gilt noch heute als mustergültiges Standardwerk über Pianisten, das zahlreiche Auflagen erlebte und bis heute benutzt und zitiert wird.
Niemann versah seine Partituren mit sehr vielen Vortragsbezeichnungen und Nuancierungen, wie sost., marc. oder ten.-Kennzeichnungen. Auch Crescendo- und Decrescendo-Gabeln sind reichhaltig vorhanden, teilweise werden diese in einer Hand für jede Stimme einzeln ausgeführt.
Harmonisch lässt sich bei Walter Niemann durchweg ein eigenständiger musikalischer Kompositionsstil erkennen, der vor allem durch spätromantische und impressionistische Tongebungen geprägt ist. In seinen fernöstlichen Charakterstücken dominieren hauptsächlich pentatonische Tonleitern, wohingegen er sich in barocken Suiten der Harmoniefolge der damaligen Zeit bediente und diese mit spätromantischen Akkorden kombinierte. Zeitlebens war Niemann eher konservativ geprägt und hielt an der Tonalität fest, was ihm unter anderem einen Rechtsstreit mit
Max Reger einbrachte, den er durch eine Kritik stark angegriffen haben soll. Diese Einstellung sorgte allerdings auch dafür, dass sich seine Musik – besonders nach dem Zweiten Weltkrieg – nicht weit verbreitete und er heute fast völlig vergessen ist.