Komponisten

Theobald Böhm

Flöte
Klavier
Orchester
Variation
Etüde
Caprice
Andante
Elegies
Funeral music
Piece
nach Beliebtheit
12 Etudes, Op.1524 Caprices-etudes, Op.26 (24 Caprices-Etüden, Op.26)24 Etudes, Op.37 (24 Etüden, Op.37)Andante for Flute and Piano, Op.33 (Andante für Flöte und Klavier, Op.33)Elegy, Op.47 (Elegie, Op.47)Fantasie sur un air de F. Schubert, Op.21 (Fantasie auf einem Luft von F. Schubert, Op.21)Souvenir des Alpes, Opp.27-32 (Denken Sie daran, Alpine Opp.27-32)Variations sur 'Nel cor più', Op.4Variations sur un Air Allemand, Op.22 (Variationen über ein deutsches Luft, Op.22)Variations sur un air tyrolien, Op.20 (Variationen über ein Tiroler Luft, Op.20)
Wikipedia
Theobald Böhm (* 9. April 1794 in München; † 25. November 1881 ebenda) war ein deutscher Flötist, Flötenbaumeister und Komponist.
Böhm wurde als Sohn des Goldschmieds Karl Friedrich Böhm (1762–1829) geboren, bei dem er ab 1806 eine dreijährige Ausbildung zum Goldarbeiter machte. Bereits mit 14 Jahren war er ein ausgebildeter Goldschmied und Juwelier. Er erregte Aufsehen als reisender Flötenvirtuose „Paganini der Flöte“, als Instrumentenbauer und genialer Erfinder sowie als Komponist. Auch weit außerhalb der Musik, im technischen Bereich (Eisenerzverhüttung), betätigte er sich.
Schon als Kind zeigte er Interesse an Musik, zunächst spielte er das damals beliebte Flageolett und ging dann zur Flöte über. Mit 14 Jahren baute er selbst seine erste Flöte nach einem Modell eines Dresdner Flötenbaumeisters. Ein Nachbar und Flötist der Orchesters der Münchener Hofoper, Vorläufer des Bayerischen Staatsorchesters, unterrichtete den Jungen zwei Jahre lang. Als Dank baute Böhm immer neue, verbesserte Instrumente. Bald spielte er so gut Flöte, dass er 1812 erster Flötist am k(öniglichen) Hoftheater am Isarthor wurde. Tagsüber baute er Flöten und abends spielte er im Orchester.
Von 1816 bis 1818 begab er sich auf Wanderschaft. Seine Wege führten in die Schweiz und nach Straßburg.
Bis 1822 veröffentlichte er seine erste Komposition. Durch zahlreiche Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde er berühmt und verdiente auch nicht schlecht, doch nicht genug, um seine größer werdende Familie zu versorgen. 1831 unternahm er eine Konzertreise nach London. England war ein flötenbegeistertes Land. Dort lernte er den damals sehr populären englischen Flötisten Charles Nicholson kennen. Der starke Ton von Nicholson veranlasste Böhm zu vielen akustischen Versuchen und Studien.
Nach seiner Rückkehr konstruierte er 1832 die konische Ringklappenflöte, ein Instrument mit seinem neu entwickelten Griffsystem, welches allerdings noch die damals gebräuchliche umgekehrt konische Bohrung besaß. Im folgenden Jahr ging er wieder auf Konzertreise und erreichte damit, dass sich das neue Instrument in Frankreich und England durchsetzte.
Jetzt wurde er Erfinder: mit einem Freund, dem Physikprofessor und Physiker Karl Emil von Schafhäutl, entwickelte er neue Verhüttungsverfahren für Eisenerze, die er sich patentieren ließ. Auch in den folgenden Jahren sollte er noch einige Erfindungen auf diesem Gebiet entwickeln.
1834 fuhr er wieder nach Frankreich, wo sich im Gegensatz zu Deutschland sein neues Griffsystem weit mehr etabliert hatte. Er versuchte zur gleichen Zeit, die Flöte weiter zu verbessern, was ihm 1847 mit der Einführung der zylindrischen Bohrung auch gelang. Er erteilte wichtigen Flötenbauern (unter anderem Rudall, Carte and Rose in England, Godefroy Ainé und Louis Lot in Frankreich) Lizenzen, und so starteten die neuen Flöten ihren Siegeszug. Noch heute wird die Querflöte bis auf unwesentliche Änderungen nach Theobald Böhms Entwicklungen gebaut. Die Klarinette nach dem Böhm-System und das Saxophon verwenden ebenfalls im Wesentlichen sein Griffsystem.
Auch den Klappenmechanismus verbesserte er in sinnreicher Weise durch die Anordnung von Klappen und Griffen an langen Armen. Im höheren Alter, im Jahre 1860, entwickelte er noch einmal ein ganz neuartiges Instrument, die Altquerflöte in g mit Böhm-Griffsystem. Diese ist mit ca. 87 cm deutlich länger als die normale Böhmflöte (ca. 69 cm) und klingt eine Quarte tiefer. Gegriffen (und notiert) wird sie wie eine Böhmflöte in C, der tiefste klingende Ton ist aber ein g (auch f oder es), sie ist also ein transponierendes Instrument. Die Altquerflöte verfügt über einen außerordentlich vollen, warmen und modulationsfähigen Ton.
„Sie sehen, daß ich, obwohl ich fast 75 Jahre alt bin, nicht in meinen Bemühungen nachgelassen habe, mein Instrument so perfekt wie möglich zu machen.“
Die Grabstätte von Böhm – er verstarb in seinem Geburtshaus, Altheimer Eck 15 – befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 12, Reihe 10, Grab 5/6, 48.12814711.565679).
Böhm entwickelte die Querflöte in drei wichtigen Punkten weiter und begründete dadurch die moderne Querflöte, auch Böhmflöten genannt: