Komponisten

Sigfrid Karg-Elert

Klavier
Harmonium
Organ
Stimme
Flöte
Violine
Klarinette
Oboe
Violoncello
Horn
Piece
Sonate
Etüde
Geistliche Musik
Für Anfänger
Theory
Lied
Suite
Partita
Choral
nach Beliebtheit

#

10 Charakteristische Tonstücke, Op.8612 Impressions for Harmonium, Op.102 (12 Impressionen für Harmonium, Op.102)14 Interludes in Different Keys, W 13 (14 Interludes in verschiedenen Tonarten, W 13)2 Piano Pieces, Op.22 (2 Klavierstücke, Op.22)2 Tondichtungen, Op.7020 Prae- und Postludien, Op.78 (20 Prae-und Postludien, Op.78)3 Compositions for Organ, Op.1083 Geistliche Gesänge, Op.663 Impressions for Organ, Op.72 (3 Impressionen für Orgel, Op.72)3 Pastels, Op.923 Sinfonische Kanzonen, Op.853 Sonatinas for Piano, Op.67 (3 Sonatinen für Klavier, Op.67)3 Sonatinas, Op.14 (3 Sonatinen, Op.14)3 Symphonic Chorals, Op.8730 Caprices for Flute Solo, Op.107 (30 Capricen für Flöte Solo, Op.107)33 Portraits, Op.1014 Piano Pieces, Op.23 (4 Klavierstücke, Op.23)5 Aquarellen, Op.276 Romantic Pieces, Op.103 (6 romantische Stücke, Op.103)6 Skizzen für Harmonium, Op.107 Characteristic Pieces, Op.32 (7 Charakterstücke, Op.32)7 Idyllen, Op.1047 Pastels from the Lake of Constance, Op.96 (7 Pastelle vom Bodensee, Op.96)

A

A Cycle of Eight Short Pieces for Organ, Op.154Aphorismen, Op.51Arabeske, Op.5Aus dem Norden, Op.18Aus meiner Schwabenheimat, Op.38

B

Bagatellen, Op.17

C

Cathedral Windows, Op.106 (Kathedrale von Windows, Op.106)Cello Sonata No.1, Op.71 (Cello Sonate Nr.1, Op.71)Chaconne and Fugue Trilogy, Op.73 (Chaconne und Fuge Trilogy, Op.73)Choral-Improvisationen für Orgel, Op.65Clarinet Sonata No.2, Op.139b

D

Das moderne KunstharmoniumDekameron, Op.69Die Kunst des Registrierens, Op.91Die Kunstreiterin, Op.19Die Reform des modernen Druckwind-Harmoniums

E

Easy Duets for Harmonium and Piano (Leichte Duos für Harmonium und Klavier)Ein Maientag, W 10Elementar-Harmonium-Schule, Op.99Es muss ein Wunderbares sein, W 1Etüden-Schule für Oboe, Op.41Exotische Rhapsodie, Op.118

F

Flute Sonata, Op.121 (Flötensonate, Op.121)Funerale (Beerdigung)Funerale and 3 Chorale Improvisations, Op.75 (Funerale und 3 Chorale Improvisationen, Op.75)

G

Graduale (Allmählich)Gradus ad Parnassum, Op.95Grundlegende Studien im Harmoniumspiel, Op.93

H

Harmonium Sonata No.1, Op.36 (Harmonium Sonate Nr.1, Op.36)Harmonium Sonata No.2, Op.46 (Harmonium Sonate Nr.2, Op.46)Heidebilder, Op.127Hexameron, Op.97Homage to Händel, Op.75b (Hommage an Händel, Op.75b)

I

Impressions and Poems, Op.63 (Impressionen und Gedichte, Op.63)Impressions exotiques, Op.134 (Impressionen exotiques, Op.134)Improvisation on 'Nearer, My God, to Thee', W 17 (Improvisation über "Näher, mein Gott, zu Dir ', W 17)Improvisation, Op.34Innere Stimmen, Op.58Intarsien, Op.76

J

Jugend, Op.139a

K

Kaleidoscope, Op.144Klassische Meisterstudien für HarmoniumKompositionen für Kunstharmonium, Op.26

L

Leichte Pedalstudien für Orgel, Op.83Lindholm's Kunst-Harmonium 'Imperial' (Lindholm die Kunst-Harmonium 'Imperial)

M

Monologe, Op.33Music for Organ, Op.145

N

Nearer, My God, to Thee, Op.81 (Näher, mein Gott, zu Dir, Op.81)

O

Organ Sonatina, Op.74 (Orgel Sonatina, Op.74)

P

Partita in E major, Op.100Partita No.1 for Solo Violin, Op.89Partita retrospettiva III, Op.151Partita, Op.113Partita, Op.37Passacaglia and Fugue on B-A-C-H, Op.150 (Passacaglia und Fuge über B-A-C-H, Op.150)Passacaglia for Harmonium, Op.25 (Passacaglia für Harmonium, Op.25)Patina, Op.64Phantasie und Fuge, Op.39Piano Sonata No.1, Op.50Piano Sonata No.3, Op.105Poesien, Op.35Poetische Bagatellen, Op.77Polaristische Klang- und TonalitätslehrePreambulum festivum, Op.64

R

Reisebilder, Op.7

S

Scandinavische Weisen, Op.28Sempre Semplice, Op.142Sequenz No.1Sequenz No.2Sinfonische Kanzone, Op.114Sonata Appassionata, Op.140 (Appassionata-Sonate Op.140)Sonata for Solo Clarinet, Op.110 (Sonate für Klarinette Solo, Op.110)Sonata No.1 for Solo Violin, Op.88Suite after Bizet's 'Jeux d'enfants', Op.21 (Effektive Suite Bizets 'Playground', Op.21)Suite d'après Jean Philippe Rameau (Suite von Jean Philippe Rameau)Suite pointillistique, Op.135 (Pointillistique Suite, Op.135)

T

Trio for Oboe, Clarinet and English Horn, Op.49 No.1 (Trio für Oboe, Klarinette und Englischhorn, Op.49 No.1)Triptych, Op.141Tröstungen, Op.47

V

Violin Sonata, Op.68

W

Walzer-Capricen, Op.16Walzerszenen, Op.45Wind Quintet, Op.30
Wikipedia
Sigfrid Karg-Elert (eigentlich Siegfried Theodor Karg; * 21. November 1877 in Oberndorf am Neckar; † 9. April 1933 in Leipzig; Pseudonyme: Teo von Oberndorff, Dr. Ottmar Bergk u. a.) war ein deutscher Komponist, Musiktheoretiker, Musikpädagoge, Pianist, Organist und Harmoniumspieler.
Siegfried Karg war das jüngste von zwölf Kindern des Buchhändlers Johann Jacob Karg (1823–1889) und dessen Frau Marie Auguste geb. Ehlert (1840–1908). 1882 übersiedelte die Familie nach Leipzig, wo der musikalisch begabte Junge in den Chor der Johanniskirche eintrat, Klavierunterricht erhielt und bald erste Musikstücke komponierte. Nachdem er 1896 dem Komponisten Emil Nikolaus von Reznicek eigene Werke vorgelegt hatte, vermittelte dieser ihm ein dreijähriges Stipendium am Leipziger Konservatorium, wo Karg bei Salomon Jadassohn, Carl Reinecke, Alfred Reisenauer, Robert Teichmüller und anderen studierte.
1901 ging er als Klavierlehrer ans Sannemannsche Konservatorium der Musik nach Magdeburg, wo er seinen Namen in Sigfrid Karg-Elert änderte. Ein Jahr später übernahm er auch gleiche Funktionen am Magdeburger Neuen Konservatorium für Musik, kehrte aber bald wieder nach Leipzig zurück. Dort begann er auf Anraten des Komponisten Edvard Grieg, sich verstärkt der Komposition zu widmen, zunächst überwiegend von Klaviermusik. 1904 begegnete er dem Musikverleger Carl Simon, der ihn auf die Möglichkeiten des Kunstharmoniums hinwies. Karg-Elert brachte sich das Spielen des Instruments selbst bei und schuf bis zu seinem Lebensende den umfangreichsten und bedeutendsten Werkkatalog an Harmoniummusik überhaupt. Durch den Gewandhausorganisten Paul Homeyer wurde er schließlich ermutigt, einige Harmoniumstücke für die Orgel zu bearbeiten, bevor er 1909 mit den 66 Choralimprovisationen op. 65 seine ersten Originalbeiträge zur Orgelliteratur schrieb.
1910 heiratete Karg-Elert Minna Luise Kretzschmar (1890–1971), vier Jahre später wurde die Tochter Katharina (1914–1984) geboren. Im Ersten Weltkrieg absolvierte der Komponist 1915 seinen Militärdienst als Regimentsmusiker. Ab 1919 war er Dozent für Musiktheorie und Komposition am Leipziger Konservatorium, 1932 ernannte man ihn dort zum Professor.
Während seine Werke besonders in Großbritannien und den USA sehr beliebt waren, sah sich Karg-Elert als Orgelkomponist in Deutschland hinter dem von ihm kritisch beäugten Max Reger zurückgesetzt, von dessen in Leipzig wirkenden Apologeten Karl Straube und Hermann Grabner er häufig angefeindet wurde. Auch das in den 1920er und 1930er Jahren zunehmend unter den Einfluss des aufkeimenden Nationalsozialismus geratende Kulturklima schadete dem eher international orientierten Karg-Elert sehr. Obwohl bereits schwer an einer Diabeteserkrankung leidend, nahm der Komponist deshalb 1932 die Einladung an, in den USA Orgelkonzerte zu geben. Die Konzertreise entpuppte sich allerdings schnell wegen Karg-Elerts begrenzten Fähigkeiten im Orgelspiel als Misserfolg. Zurückgekehrt nach Leipzig verschlechterte sich sein Gesundheitszustand schließlich so sehr, dass er im April 1933 – erst 55-jährig – starb. Sein Grab befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof.
Nach seinem Tod wurde der Name des Nichtjuden Karg-Elert von den Nationalsozialisten in die erste Auflage des berüchtigten „Lexikons der Juden in der Musik“ aufgenommen. Zwar konnte seine Tochter erreichen, dass er 1936 aus dem Lexikon entfernt wurde, dennoch wurden die Werke des Komponisten in Deutschland kaum noch gespielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand einer Wiederbelebung seines Schaffens die an barocken Klangidealen orientierte Orgelbewegung im Wege. Erst seit den 1970er Jahren erkannte man allmählich wieder die Bedeutung von Karg-Elerts Musik.
Zahlreiche Briefe und Musikalien Karg-Elerts sind im Archivgut des Carl Simon Verlags erhalten, das sich als Teil des Bestandes 21081 Breitkopf & Härtel im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig befindet.
Sigfrid Karg-Elert sah sich selbst als exzentrischen Einzelgänger. Sein Schaffen vereint auf individuelle Weise teils sehr verschiedene Einflüsse, z. B. von Johann Sebastian Bach (dem er in vielen Kompositionen durch das B-A-C-H-Motiv huldigte), Edvard Grieg, Claude Debussy, Alexander Skrjabin und dem frühen Arnold Schönberg. Im Großen und Ganzen lässt sich sein Stil als spätromantisch mit impressionistischen und expressionistischen Einschlägen charakterisieren. Seine ausgezeichneten musiktheoretischen Kenntnisse ermöglichten es ihm, die Harmonik bis an ihre Grenzen auszureizen, ohne dass die tonalen Zusammenhänge verloren gingen. Karg-Elert komponierte überwiegend für kleinere Besetzungen, bevorzugt für Orgel, Harmonium und Klavier, auch Kammermusik, Lieder und Chorwerke. Obwohl er kaum Orchestermusik hinterlassen hat, zeigt sich aber an den übrigen Kompositionen, insbesondere den Orgelwerken, dass er ausgeprägt sinfonische Klangvorstellungen hegte.
Karg-Elert gilt als einer der Hauptvertreter der von Hugo Riemann begründeten polaren Dur-Moll-Auffassung, nach welcher die Untertonreihe das spiegelsymmetrische Gegenstück zur Obertonreihe darstellt. Dur ist aus der Obertonreihe, Moll aus der Untertonreihe entwickelt. Somit ist nach Karg-Elert der Mollakkord die Spiegelung des Durakkordes und baut sich nach unten hin über Unterterz und Unterquinte auf (bei Grundton c’’ ist as’ Unterterz, f’ Unterquinte), woraus für Moll umgekehrte Funktionsbezeichnungen resultieren. Ausgehend davon entwickelte Karg-Elert ein musiktheoretisches System, nach dem jeder Klang innerhalb einer tonalen Ordnung funktional erklärbar ist. Weitergeführt wurden Karg-Elerts Theorien vor allem von seinen Schülern Fritz Reuter und Paul Schenk.
Karg-Elert vertritt die These, dass bei dieser siebenstufigen Tonleiter, welche die harmonisch-reine Intonation der Hauptfunktionen T, S und D erlaubt, melodisch unsauber wirkt, da die jeweiligen Terzen ,e / ,a und ,h in melodischen Zusammenhang als zu niedrig empfunden werden können.