Komponisten

Philipp Jakob Riotte

Klavier
Violine
Orchester
Bratsche
Violoncello
Klarinette
Stimme
Harfe
Quartett
Instrumentalkonzert
Opern
Charakterstück
Piece
Nocturne
Rondo
nach Beliebtheit
3 String Quartets, Op.21 (3 Streichquartette, Op.21)Clarinet Concerto, Op.24 (Klarinettenkonzert, Op.24)Die Lieb' auf der AlmDie Schlacht bei LeipzigEuropens Wonnetag, Op.34Notturno pour la harpe, Op.53Rondeau, Op.1
Wikipedia
Philipp Jakob Riotte (* 17. August 1776 in St. Wendel; † 20. August 1856 in Wien) war ein deutscher Komponist der Klassik.
Philipp Jakob Riotte entstammt wahrscheinlich einer französischen Emigrantenfamilie (Hugenotten). Die frühesten Berichte weisen ihn als Sängerknaben in seiner Heimatstadt St. Wendel aus. Er studierte Violine, Violoncello und danach Klavier sowie Orgel. 1793 erhielt er seine erste Anstellung als Organist in einem Trierer Seminar. 1794 bis 1805 folgten Aufenthalte im saarländischen Blieskastel, der Residenz der Reichsgrafen von der Leyen, sowie Frankfurt am Main und Offenbach. In Offenbach am Main setzte er seine Studien bei dem Komponisten und Musikverleger Johann Anton André fort. Von 1806 bis 1808 war Riotte als Kapellmeister in Danzig und als Musikdirektor in Magdeburg tätig.
Im Jahr 1808 ließ sich Riotte in Wien nieder. Zunächst lebte er von Klavierstunden und eigenen Kompositionen, die verlegt wurden. Zusätzlich betätigte er sich als musikalischer Unterhalter. An die seinerzeitige musikalische Mode angelehnt, schuf er zwischen 1810 und 1815 vier „Charakteristische Tongemälde“, die ihm Erfolg eintrugen. Eines dieser „Gemälde“ war die „Schlacht von Leipzig oder Deutschlands Befreiung“; die Noten dieses Werkes fanden in ganz Deutschland Verbreitung. Daneben schrieb er Opern und Oratorien, Klavierauszüge zu den Erfolgsopern für die Hausmusik und Variationen über Opernthemen.
1818 fand Riotte eine Anstellung als Vizekapellmeister am Theater an der Wien, die er bis 1828 beibehielt. Das Theater hatte sich in besonderer Weise dem Genre „Kinderballett“ verschrieben, für die Riotte die jeweilige Musik schrieb. Im Verlauf der 1830er Jahre schrieb er für das Wiener Leopoldstädter Theater eine erhebliche Menge an Kompositionen. Mit über 300 Aufführungen lag Riotte hinter Ignaz von Seyfried und Wolfgang Amadeus Mozart, aber noch vor dem seinerzeitigen „Operngott“ Gioacchino Rossini.
1856 verstarb Philipp Jakob Riotte in Wien; er hatte keine Nachkommen. Aufgrund seiner engen Verbundenheit mit St. Wendel unterstützte er viele St. Wendeler Bürger und veranlasste testamentarisch eine Stiftung für die Bedürftigen der Riotteschen Familie und die Armen der Stadt. Seinem Bruder Johann Riotte hinterließ er 500 Gulden, eine goldene Uhr sowie die Zinsen aus einem Fonds von 2.000 Gulden.
Von Riotte sind keine Portrait-Abbildungen bekannt. Es ist anzunehmen, dass der Maler Nikolaus Lauer Gemälde von Riotte und seiner Ehefrau angefertigt hat; diese hinterließ Riotte testamentarisch dem Justizrat Johann Georg Nikolaus Knauer in St. Wendel (1797–1868), einem Schwiegersohn seines Bruders Johann Nikolaus Riotte. Sie gelten als verschollen. 1852 wurde für Riotte ein Reisepass ausgestellt, dessen Personenbeschreibung erhalten blieb. Danach hatten seine Gesichtszüge und seine übrigen Körpermerkmale starke Ähnlichkeit mit seinem Bruder, dem St. Wendeler Friedensrichter Johann N. Riotte. Von diesem ist ein Porträt vorhanden, das eine Vorstellung von der Person Philipp Jakob Riottes vermitteln kann.
Riotte war nach Darstellungen von Kritikern wohl ein Komponist, der seine Schöpfungen weitestgehend dem Zeitgeschmack anpasste. Ihm wird „… eine gewandte Mache, eine ansprechende Melodiösität, aber ebenso auch der Mangel an originaler Schöpferkraft…“ nachgesagt. Der Kritiker Max Dietz urteilt: „Im ganzen ist R. als ein Ableger der classicistischen Traditionen der Wiener Schule zu bezeichnen und reiht sich unter die vielen Nachtreter und Popularisirer der Mozart’schen Weise.“
Das Gesamtwerk Philipp Jakob Riottes umfasst
Einzelwerke
2002 veröffentlichte das Label Novalis in Zusammenarbeit mit dem SWR eine CD mit einer Sinfonie (op. 25), einem Klarinettenkonzert (op. 28) und einem Flötenkonzert (op. 4), eingespielt vom Stuttgarter Kammerorchester.
Das Label Koch Schwann veröffentlichte 1993 eine Harfen-CD mit Werken von vier Komponisten, darunter Riotte: zweisätziges Nocturno für Harfe und Violine (gespielt von Edward Witsenburg und Ernö Sebestyen).