Komponisten

Jakob Regnart

Stimme
Sopran
Alt
Tenor
Bass
Lied
Kunstlied
Sacred songs
Geistliche Musik
Motette
Kanzone
Madrigal
nach Beliebtheit

A

Ach Gott, ein grosse pein krencket das hertze meinAch Gott, wie soll ich singenAch hertzes hertzAch schwacher geistAch weib, du böses krautAliquot CantionesAll mein gedancken ohn alles wanckenArdo sì, ma non t'amo (Ardo ja, aber nicht lieben)Ave benignissime Jesu

B

Bey dir muß ich mich aller freuden maßen

C

Canite tuba in Sion (Canite Tuba in Sion)Canzone Italiane a 5 voci, Libro 1Canzone Italiane a 5 voci, Libro 2

D

Das du von meinetwegen gesetzetDass ir euch gegen mir so freundlichDer süsse schlaffDie arge welt hat sich gesteltDies est lætitiæ (Dies-ist Laetitiae)Diß ist die zeitDu hast dich gegen mir gar freundlichDu hast urlaub

E

Ein anders will ich wagenEin lieb nit mehr hat in mein herzen StatEin süßer traum mich thetEnd hat der streit, der thorheit ist genugEs müht ir vil mein zugestanden glückEy, das ich mich nit schamme

G

Glaub nicht, das ich kündt sein so gar vermessenGut ding muß haben weilGut Gsell, gut Gsell

H

Hodie de virgine Salvator mundi natus est

I

Ich bin gen Baden zogenIch hab ein lange zeit, MeidleinIch hab vermeintIch wolt, wer mir mein glück nit gündtIrs gleichen leb auff erden nicht

J

Jetz ists genug, ich werd nu klugJungfrau, eur scharpffe augenJungfrau, eur wanckelmut ist mir zu ohren kommen

K

Kanst du gen mir so große falschheit übenKein grösser freud kan sein auff dieser erdenKein stund, kein tag nit istKurtzweilige newe Teutsche Lieder

L

Lieb und unfall habn unterwunden sichLieb und vernunfft die hand bey mir ein Streit

M

MarialeMein einigs hertz, mit mir nit schertzMein hertz das brindtMein hertz hat mir gesetzt in irrMein hertz und gmüt ist gar in lieb entzündtMein mund der singtMit leid bin ich gleich einem last beschwert

N

Nach frauen gunst streb nit so sehr!Nach meiner lieb vil hundert knaben trachtenNewe kurtzweilige Teutsche LiederNewe Teutsche LiederNoch lass ich mich nit krencken des DichtersNun bin ich einmal freyNun hab ich doch einmal erlebt die StundNun irrt mich nicht Gott hats gerichtNun sih ich mich an dir

O

O holdseliges bildOb sie gleich fehrt dahinOhn dich muß ich mich aller freuden

P

Primo libro delle canzone italiane a cinque vociPrope est Dominus (Dominus prope ist)

S

Sacrae Aliquot CantionesSagt mir, Jungfrau, wo here

T

Teutsche Lieder

V

Venus, du und dein kindVon nöthen ist, daß ich jetzt trag gedult

W

Wann ich den gantzen tagWann ich gedenck der Stund 1Wann ich gedenck der Stund 2Weil du dann wilt gen mir dein lib verneuenWeil du so gantz, und gar mich thust verachtenWer sehen will zwen lebendige BrunnenWer sich mit liebessucht empfind besessenWer sich ohn gelt zum bulen stelltWer wirdet trösten mich
Wikipedia
Jakob Regnart (* zwischen 1540 und 1545 in Douai; † 16. Oktober 1599 in Prag) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kapellmeister der späten Renaissance.
Jakob Regnart wurde etwa 1540 oder kurz danach im damals flandrischen Douai als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Es wird angenommen, dass er in seiner Heimatstadt seinen ersten musikalischen Unterricht bekam. Entsprechend der damaligen Praxis, Chorknaben aus den Niederlanden für europäische Hofkapellen zu rekrutieren, kam Regnart noch in sehr jungen Jahren an den Hof der Habsburger nach Prag. Nach eigener Bekundung war er auf jeden Fall im Jahr 1557 unter Leitung von Jacobus Vaet Mitglied der Sängerkapelle am Habsburgischen Hof des Erzherzogs und späteren Kaisers Maximilians II.; in diesem Dienst der Habsburger stand er dann für sein ganzes Leben. Direkt belegt ist seine Zugehörigkeit zur Hofkapelle durch die Gehaltslisten von 1560, wo er als Tenor mit sieben Gulden Gehalt geführt wurde, mit einer Erhöhung auf zwölf Gulden im Jahr 1564. In diesem Jahr ist auch die erste Komposition von ihm in einem Sammeldruck erschienen. Nach der Kaiserkrönung Maximilians im selben Jahr wurde der Hof nach Wien verlegt und mit ihm das ganze Personal, so auch Regnart. Er befand sich auch unter den Musikern, die der Kaiser im Jahr 1566 zum Reichstag nach Augsburg mit sich führte. Nachdem Jacobus Vaet 1567 verstorben war, schrieb Regnart eine Trauermotette mit der Überschrift „In obitum Jacobi Vaet“ und dem Textanfang „Defunctum charites Vaetem“, woraus sich seine Schülerschaft überzeugend ergibt.
Eine etwa zweijährige Studienreise führte ihn im folgenden Jahr 1568 nach Italien, auf der er sich die meiste Zeit in Venedig aufhielt und auch eine perfekte Kenntnis der italienischen Sprache erworben hat. Bei seiner Rückkehr wohl im Oktober 1570 wurde er wegen der erworbenen Qualifikationen am 1. November 1570 zum Präzeptor (Musiklehrer) der Kapellknaben der Hofkapelle ernannt. Schon ein Jahr später wurde ihm ein Wappen verliehen, und er bekam 1573 eine weitere Gehaltserhöhung. Mit dem Druck seiner Veröffentlichung Primo libro delle canzone italiane begann eine intensive Publikationstätigkeit des Komponisten. Nach dem Tod von Kaiser Maximilian 1576 wurde unter seinem Sohn und Nachfolger Rudolf II. die Hofhaltung nach Prag zurückverlegt; Regnart wurde als Nachfolger von Alard du Gaucquier (1534–1582) Anfang 1582 zum Vize-Kapellmeister befördert und bekam eine weitere Gehaltserhöhung. Sein Landsmann Orlando di Lasso hatte ihn schon 1580 mit beredten Worten als Nachfolger von Antonio Scandello für das Amt des Hofkapellmeisters am kursächsischen Hof in Dresden vorgeschlagen; diese Möglichkeit ließ Regnart aber unberücksichtigt. Dennoch blieb er nur kurze Zeit in Prag und wechselte im Frühjahr 1582 als Nachfolger von Alexander Utendal als Vizekapellmeister nach Innsbruck an den Hof von Erzherzog Ferdinand II., der als besonders eifriger Verfechter der Gegenreformation galt. Regnart begann seinen Dienst am 9. April 1582 und erreichte die Position des Kapellmeisters am 1. Januar 1585. Im folgenden Jahr heiratete er Anna Visher, eine Nichte von Orlando di Lasso.
Die Stelle in Innsbruck war für Regnart besonders attraktiv wegen der weitgehenden organisatorischen Freiheit und der relativen Nähe zu Italien, auch im Hinblick auf den im Gang befindlichen Stilwandel von der franko-flämischen Musik zum italienischen Stil. Durch das Engagement vieler italienischer und niederländischer Sänger war die Hofkapelle bis 1594 auf 32 Sänger und 15 Instrumentalisten angewachsen. Die beabsichtigte Erhebung des Komponisten in den Adelsstand kam zunächst infolge des Todes seines Dienstherrn 1595 nicht zustande, wurde aber 1596 durch Erzherzog Matthias nachgeholt. Zwischenzeitlich war Regnart ein wohlhabender Mann geworden, der sich 1589 in Innsbruck ein Haus kaufen konnte. Zwar wurde nach dem Tod Ferdinands die Hofkapelle aufgelöst, der Komponist blieb jedoch bis 27. April 1596 in der Stadt, wohl um seine Angelegenheiten zu ordnen. Er kehrte im November 1596 nach Prag zurück und bekam dort, unter der Leitung von Philippe de Monte, die Stellung des Vizekapellmeisters, was ab 1. Januar 1598 mit einem Jahresgehalt von 20 Gulden verbunden war. Mitte Oktober des darauf folgenden Jahres ist Jakob Regnart in Prag verstorben.
Jakob Regnarts Werke zeichnen sich durch einen hohen qualitativen Standard aus, wenn er auch nicht den Rang von Orlando di Lasso oder Philippe de Monte erreichte. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des mehrstimmigen deutschen Lieds im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts; mit dieser Gattung wirkte er bis weit ins 17. Jahrhundert. Am Ende der Ära des Tenorlieds erreichten diese 67 Villanellen im italienischen Stil eine besondere Popularität, die ihn zu dem Komponisten mit den am meisten publizierten weltlichen Werken des 16. Jahrhunderts machten. Dies gründet sich auf ihre einfach gehaltene homophone Schreibweise und ihren Ton der italienischen Poesie. Regnart war hier der erste deutsche Komponist, der die literarischen Tendenzen von Francesco Petrarca in sein Werk integrierte. In der Form folgen alle Villanellen dem Schema AABBCC. Die Villanelle „Venus, du und dein Kind“ diente als Vorlage für das Magnificat von Francesco Rovigo (1541–1597) und erscheint im protestantischen Liedgut als Kontrafaktur in dem Lied „Auf meinen lieben Gott“, erstmals in dem Cantional (1627) von Johann Hermann Schein (heute Nr. 345 im Evangelischen Gesangbuch).
Einen größeren Umfang als die beschriebene Gattung haben die geistlichen Werke Regnarts. Unter seinen 37 Messen und 195 Motetten verdient seine neunstimmige Komposition „Justorum animae in manu Dei sunt“ besondere Beachtung. Sie dient als Musik zu dem Schauspiel „Schöne Comoedi Speculum Vitae Humanae“ (Autor: Erzherzog Ferdinand II. von Tirol, 1584) und kann als anschauliches Beispiel für Schauspielmusiken des 16. Jahrhunderts dienen, die sonst kaum überliefert sind. Von Regnart stammt auch eine der wenigen Passionen von katholischen Komponisten dieser Zeit; hier sind Bibelworte der vier Evangelisten unter Verwendung der Sieben Worte Jesu am Kreuz zusammengestellt. Individueller Ausdruck wie Ausdruck seiner Zeit ist das Mariale von 1588, das im Zusammenhang mit der religiösen Tiroler Hofkultur entstanden ist; unter den hier erhaltenen 23 meist mehrteiligen Werken ist die größte Gruppe die der Motetten für die wichtigsten Marien-Festtage des Kirchenjahrs. Vermutlich hat der Komponist die von Petrus Canisius 1577 in Ingolstadt erschienene Schrift „De Maria Vergine incomparabilis“ besonders berücksichtigt, welche für die zunehmende Marienfrömmigkeit am Ende des 16. Jahrhunderts von großem Einfluss war.