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Hans von und zu Aufseß

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Freiherr Hans Philipp Werner von und zu Aufseß (* 7. September 1801 auf Schloss Unteraufseß; † 6. Mai 1872 in Münsterlingen) war ein deutscher Altertumsforscher und Gründer des Germanischen Museums (heute Germanisches Nationalmuseum) in Nürnberg.
Hans Freiherr von und zu Aufseß entstammte dem alten fränkischen Adelsgeschlecht der Familie von Aufseß, das seinen Stammsitz auf Schloss Unteraufseß in der oberfränkischen Gemeinde Aufseß hat. Im Schloss hatte er seine bescheidene und weltabgewandte Wohnung, die er trotz seiner Übersiedlung 1832 nach Nürnberg weiterhin unterhielt. Er studierte von 1816 bis 1820 in Erlangen Rechtswissenschaften, wo er 1817 bei der Gründung der Erlanger Burschenschaft beteiligt war. Im Jahre 1818 wurde er in die Erlanger Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern aufgenommen. Anschließend arbeitete er zwei Jahre lang an den königlichen Landgerichten Bayreuth und Gräfenberg und unternahm mehrere wissenschaftliche Reisen. Nachdem er 1822 die Würde eines Doktors der Rechte erlangt hatte, schied er aus dem Staatsdienst aus, um die Verwaltung der Familiengüter zu übernehmen. Seine Freizeit widmete er geschichtlichen Studien über die deutsche Vorzeit sowie der Anlage einer Bibliothek und einer deutschen Kunst- und Altertumssammlung. Aus Familienurkunden stellte er eine Geschichte seines Geschlechts zusammen, die 1838 im Druck erschien.
Seine Aktivitäten waren geprägt von den Ideen der ausklingenden Romantik, den deutschnationalen Gedanken und der Mittelalterbegeisterung der damaligen Zeit. Ab 1832 gab er zusammen mit Franz Josef Mone (1796–1871), dem Leiter des Generallandesarchivs in Karlsruhe, die vielbeachtete wissenschaftliche Zeitschrift Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit heraus.
Schon 1830 hatte der bayerische König Ludwig I. die Gründung eines deutsch-historischen Museums angeregt, die Verwirklichung stieß jedoch lange Zeit auf Hindernisse. Erst 1846 nahm von Aufseß die Anregung des Königs wieder auf und siedelte 1848 nach Nürnberg über, wo er im Pilatushaus am Tiergärtnertor wohnte. Im Stillen arbeitete er dort bis 1852 an der Umsetzung dieser Idee und war schließlich bis 1862 erster Vorstand des neuen Instituts, für das von der Regierung die Nürnberger Kartause zur Verfügung gestellt wurde. Er erwarb sich große Verdienste um die Einrichtung des Museums, dem er auch seine eigenen Sammlungen abtrat. Ab 1854 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, ab 1859 auswärtiges Mitglied.
Die letzten Jahre seines Lebens lebte er auf seinem Gut in Kressbronn am Bodensee. Dort war er Mitbegründer des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, in dessen Vorstand er das Königreich Bayern vertrat. Er starb 1872 in Münsterlingen im schweizerischen Kanton Thurgau an den Folgen einer Verletzung, die ihm aufgebrachte junge Leute bei der Eröffnung der Universität Straßburg zugefügt hatten, weil sie ihn fälschlicherweise für einen Franzosenfreund hielten.