Guillaume Lekeu (* 20. Januar 1870 in Heusy (Verviers); † 21. Januar 1894 in Angers) war ein belgischer Komponist.
Der wallonische Komponist erhielt seinen ersten Unterricht am Konservatorium von Verviers, in dieser Zeit begann die enge Freundschaft mit dem Geiger
Mathieu Crickboom. Seine Eltern, reiche Wollhändler, zogen 1879 nach Poitiers, wo er das Gymnasium besuchte und seine Musikstudien (Klavier, Violine und Cello) fortsetzte. In seiner neuen Heimat komponierte er im Alter von 15 Jahren sein erstes Werk, und nur zwei Jahre später, 1887, entstand sein erstes Orchesterwerk.
Im Jahre 1888 ließ sich die Familie in Paris nieder. Ein Besuch der Bayreuther Festspiele im Sommer 1889 beeindruckte ihn nachhaltig. Im Herbst des gleichen Jahres wurde Lekeu Privatschüler des aus der näheren Umgebung seiner Geburtsstadt stammenden
César Franck. Ein Jahr später, nach Francks Tod, wurde Lekeu von
Vincent d’Indy unterrichtet, der ihm ein enger Freund wurde.
Mit seiner Kantate Andromède erhielt Lekeu im Jahre 1891 den zweiten belgischen Prix de Rome.
Der bedeutende Violinvirtuose Eugène Ysaÿe bat ihn, eine Sonate für Violine und Klavier zu komponieren, welche Ysaÿe im März 1893 uraufführte. Diese Sonate blieb Lekeus bekanntestes Werk. An Typhus erkrankt, starb Lekeu im Alter von 24 Jahren und wurde in seinem Geburtsort Heusy beigesetzt.