Komponisten

Giuseppe Maria Orlandini

Stimme
Orchester
Mixed chorus
Violine
Opern
Opera seria
Trio
Sonate
nach Beliebtheit
AdelaideL'innocenza giustificata (Die gerechtfertigt Unschuld)Nerone (Nero)ParideTrio Sonata No.17 in F major
Wikipedia
Giuseppe Maria Orlandini (4. April 1676 in Florenz – 24. Oktober 1760 ebenda) war ein italienischer Opernkomponist. Er wirkte vorwiegend in Florenz und Bologna.
Orlandinis erstes Werk, das Oratorium Il martirio di S Sebastiano, wurde 1694 in Florenz aufgeführt. Spätestens 1711 nannte er sich Kapellmeister des Prinzen und späteren Großherzogs der Toskana Gian Gastone de’ Medici. Offiziell bestätigt wurde diese Position allerdings erst im April 1732. Am 5. April dieses Jahres übernahm er außerdem die Kapellmeisterstelle der Kathedrale in Florenz. Ab 1719 wurde der Mitglied der Accademia Filarmonica von Bologna, wo er zwischen 1717 und 1731 vorwiegend lebte. Dort heiratete er die Sängerin Maria Maddalena Buonavia. Anschließend wirkte er hauptsächlich in Florenz, wie aus den Uraufführungsdaten seiner danach komponierten ernsten Opern hervorgeht. Am Teatro della Pergola wirkte er in den Saisons von 1722 und 1751 als Impresario und in den 1730er Jahren als Residenz-Komponist. Von 1734 bis 1757 arbeitete er außerdem als Kapellmeister in S. Michele Berteldi.
Orlandinis Tätigkeit als Lehrer ist noch nicht vollständig erforscht. Zu seinen Schülern zählte Domenico Zipoli.
Orlandini genoss zu seiner Zeit vor allem als Opernkomponist großes Ansehen. Padre Martini bezeichnete ihn als „molto celebre nel comporre la musica drammatica“. Spätestens gegen 1720 muss sein Ruhm bis nach Venedig vorgedrungen sein, da Benedetto Marcello seinen Namen auf dem Titelblatt seiner Satire Il teatro alla moda als „Orlando“ persiflierte. Sowohl seine ernsten Opern als auch seine komischen Intermezzi waren äußerst beliebt. Letztere sind an Bedeutung mit denen Giovanni Battista Pergolesis zu vergleichen. Sein Bacocco e Serpilla von 1715 ist wohl das im 18. Jahrhundert am häufigsten gespielte musikalische Bühnenwerk überhaupt. Bei den Aufführungen trug es unterschiedliche Titel und wurde vielfach bearbeitet und mit Musik anderer Komponisten ergänzt. Aber auch mit Oratorien war Orlandini erfolgreich. Hier ist vor allem La Costanza trionfante nel martirio di S. Lucia (Florenz 1705) zu erwähnen.
Nur von wenigen seiner Werke ist die Musik erhalten. Dazu zählen die Opern Bacocco e Serpilla (1715), Arsace (1721, Bearbeitung von Amore e maestà von 1715), Antigona (1718), Nerone (1721), Berenice (1725), Massimiano (1731) und Le nozze di Perseo e Andromeda (1738).
Bereits in seiner frühen Oper Antigona zeigt sich Orlandinis moderner Stil. Sie verwendet eine leichte Orchesterbegleitung, die häufig durch „Trommelbässe“ gestützt wird. Es gibt langsame schlichte Harmoniefolgen, regelmäßige Phrasierungen nach jeweils zwei Takten sowie häufig umgekehrte Rhythmen. Das Intermezzo Bacocco e Serpilla zeichnet sich bereits durch die für die späteren Werke dieser Gattung typischen Merkmale wie kurze schlichte Arien mit syllabischer Textverteilung, große Intervallsprünge, Tonwiederholungen, lebhafte Rhythmen, statische Harmonien und nur angedeutete Begleitsätze aus. Orlandini hatte ein gutes Gespür für die Instrumentierung. So konzertieren in der Arie des Clodimiro „La tua fortuna o bella“ seiner Oper Adelaide zwei Oboen und ein Fagott mit dem Streichorchester. In derselben Oper sind außerdem die Behandlung der Trompeten, ein konzertierendes Fagott sowie die Streicherführung in der Szene der Adelaide im zweiten Akt erwähnenswert.
Vermutlich von Orlandini überarbeitet