Komponisten

François-Joseph Fétis

Stimme
Klavier
Organ
Violine
Bratsche
Violoncello
String ensemble
Mixed chorus
Orchester
Zu vier Händen
Writings
Für Anfänger
Theory
Biographies
Method
Solfeggios
Übung
Geistliche Musik
Historische Musikwissenschaft
Quintett
nach Beliebtheit
36 Leçons de Solfège à changements de clefs6 Messes faciles pour l'orgue (6 einfache Messen für Orgel)Antoine StradivariBiographie universelle des musiciens (Universal-Biographie Musiker)Grand Sextet, Op.5Histoire générale de la musiqueLe parfait organisteMesse de RequiemNotice biographique sur Nicolo Paganini (Biographische Nicolo Paganini)Ouverture de concert à grand orchestre (Eröffnungskonzert großem Orchester)Se i miei sospiriSolfèges progressifsString Quintet No.1 (Streichquintett Nr.1)String Quintet No.2 (Streichquintett Nr.2)Traité de chant en chœurTraité de l'accompagnement de la partition sur le piano ou l'orgue (Vertrag von Begleitung der Partition auf dem Klavier oder Orgel)
Wikipedia
François-Joseph Fétis (* 25. März 1784 in Mons; † 26. März 1871 in Brüssel) war ein belgischer Komponist, Musikkritiker und Musikbiograph.
Fétis entstammte einer Familie von Musikern und Klavierbauern. Er erhielt ab dem dritten Lebensjahr Violin-, Klavier- und Orgelunterricht durch seinen Vater und begann zu komponieren. Im Alter von neun Jahren schrieb er ein Violinkonzert, das in einem Konzert seines Vaters aufgeführt wurde. Er wurde mit der Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn vertraut, bevor er 1800 nach Paris aufbrach, um sein Studium am dortigen Konservatorium fortzusetzen. Hier hatte er Unterricht in Harmonielehre bei Jean-Baptiste Rey, seine Klavierlehrer waren François-Adrien Boieldieu und Louis-Barthélémy Pradher. Während Rey nach Rameaus Theorie unterrichtete, veröffentlichte Charles Simon Catel sein eigenes Lehrwerk. 1807 gewann Fétis den deuxième Second Grand Prix de Rome mit der Kantate Ariane à Naxos nach einem Text von Jacques Bins de Saint-Victor (1772–1858).
Durch vertieftes Studium in Kontrapunkt und Fuge setzte sich Fétis intensiv mit der Musik von Palestrina, Bach und Händel auseinander. Nach seinem Studium hatte er mehrere Musiklehrerstellen im Norden Frankreichs inne, bevor er 1821 eine Professorenstelle für Komposition und Harmonielehre am Pariser Konservatorium erhielt, in dieser Zeit war Juan Crisóstomo de Arriaga sein Schüler. Fétis gründete 1827 eine musikkritische Wochenzeitschrift, deren Redaktion er alleine übernahm, dies war sehr zeitaufwändig, denn hierzu musste er alle Konzerte, Ballett- und Opernaufführungen besuchen.
1832 kehrte er auf Drängen des neuernannten Königs Leopold I. nach Belgien zurück, um nach Pariser Vorbild das neu zu gründende Königliche Konservatorium Brüssel aufzubauen. Hier konnte er im Laufe der Jahre bekannte Solisten verpflichten, wie die Violinisten Charles de Bériot, Henri Vieuxtemps, Hubert Léonard, den Organisten Jacques-Nicolas Lemmens, den Komponisten Adolphe Samuel (1824–1894), den Cellisten Adrien-François Servais, die zu Europas besten Pianisten zählende Marie Moke-Pleyel und andere. Im Gegensatz zu anderen Konservatorien im Europa dieser Zeit, bot Fétis am Brüsseler Konservatorium (einmal in der Woche) eine Kompositionsklasse für Frauen an.
Fétis’ größtes Verdienst als Musikhistoriker ist die durch ihn erstellte Biographie universelle des musiciens et bibliographie générale de la musique (ein umfassendes Repertorium aller damals bekannten Musiker). 1860 kam es zu einer zweiten Auflage und 2001 wurde sie erneut aufgelegt. Trotz Irrtümern und einiger Befangenheiten wird sie von modernen Musikwissenschaftlern immer noch zu Rate gezogen. Durch seine musikwissenschaftlichen Schriften gehörte Fétis zu den führenden Musikforschern französischer Sprache im 19. Jahrhundert und fand auch international große Beachtung. Seine Bearbeitung von Giacomo Meyerbeers nachgelassener Oper Vasco de Gama, bekannt unter dem Titel L’Africaine, galt bis zur Herausgabe der historisch-kritischen Edition als Basis für die Aufführungspraxis.
Seine persönliche Sammlung, die aus mehr als 7.000 Büchern, Dokumenten, Zeitschriften und Partituren aus drei Jahrhunderten bestand, brachte Fétis in eine Stiftung ein, die er der Königlichen Bibliothek Belgiens vermachte.