Komponisten

Alfredo Casella

Klavier
Orchester
Harfe
Zu vier Händen
Stimme
Violine
Violoncello
Flöte
Bratsche
Mixed chorus
Piece
Tanz
Lied
Sonate
Instrumentalkonzert
Barkarole
Toccata
Ricercar
Etüde
Sinfonische Dichtung
nach Beliebtheit

#

11 Pezzi Infantili, Op.35 (11 Stück Kindheit, Op.35)2 Contrastes, Op.312 Ricercari sul nome B-A-C-H, Op.52 (2 Ricercari den Namen B-A-C-H, Op.52)5 Pieces for String Quartet (5 Stücke für Streichquartett)6 Studi, Op.709 Pezzi, Op.24

A

A la Manière de..., Op.17A Notte Alta, Op.30 (Eine Nacht, hoch, Op.30)

B

Barcarola et scherzo, Op.4 (Barcarola et Scherzo, Op.4)Barcarola, Op.15Berceuse Triste, Op.14

C

Canto e ballo sardoCello Sonata, Op.8 (Cellosonate, Op.8)Cocktail's DanceConcerto for Timpani, Percussion, Piano and Strings, Op.69Concerto Romano, Op.43

E

Elegia eroica, Op.29 (Elegia Eroica, Op.29)

F

Fox-Trot

H

Harp Sonata, Op.68 (Harfe Sonate Op.68)

I

Il PianoforteInezie, Op.32Italia, Op.11

L

L'adieu à la vie, Op.26 (Abschied vom Leben, Op.26)Le Couvent sur l'eau

N

Notturnino

P

Pagine di GuerraPartita (Spiel)Pavane, Op.1Piano Sonatina, Op.28Pupazzetti, Op.27

S

Sarabande, Op.10Scarlattiana, Op.44Sicilienne et burlesque, Op.23 (Sicilienne und Burleske, Op.23)Sinfonia, Arioso e Toccata, Op.59Sonnet (Sonett)Suite, Op.13Symphony, Op.5

T

Toccata, Op.6

V

Variations sur une Chaconne, Op.3 (Variationen über ein Chaconne, Op.3)Violin Concerto, Op.48
Wikipedia
Alfredo Casella (* 25. Juli 1883 in Turin; † 5. März 1947 in Rom) war ein italienischer Komponist, Pianist, Dirigent, Musikschriftsteller und Musikkritiker. Er gilt in seiner Heimat als einer der populärsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, da es ihm gelang, einen typisch italienischen Nationalstil auch in die Neue Musik einfließen zu lassen. Daneben war er ein angesehener Pädagoge und Herausgeber.
Alfredo Casella wurde in eine Musikerfamilie geboren, deren Tradition bis in die Zeit Dantes zurückreicht. Sein Großvater, sein Vater sowie zwei seiner Onkel waren Cellisten, seine Mutter Pianistin. Von ihr erhielt er seinen ersten Klavierunterricht.
1896 begann er ein Studium am Pariser Konservatorium in den Fächern Klavier bei Louis Diémer und Komposition bei Gabriel Fauré. Unter seinen Studienfreunden waren Maurice Ravel und George Enescu. Während der Studienzeit schloss er Bekanntschaften mit Claude Debussy und den Kollegen seiner Komponistengeneration wie Manuel de Falla und Igor Strawinsky, aber auch mit den damals schon berühmten Komponisten Ferruccio Busoni, Gustav Mahler und Richard Strauss.
Nach seinen Studien unterrichtete Casella am Pariser Conservatoire Klavier und wurde dort Assistent des Pianisten Alfred Cortot. Als junger Dirigent setzte er sich als einer der ersten in Frankreich für das Werk Gustav Mahlers ein.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte er in seine Heimat zurück und war von 1915 bis 1923 Lehrer am Liceo Musicale di Santa Cecilia in Rom, nach 1933 auch an der Academia des römischen Instituts. Neben Tätigkeiten als Konzertdirigent und Musikkritiker war Casella vor allem einer der führenden italienischen Pianisten seiner Zeit. Mit dem Cellisten Arturo Bonucci und dem Violinisten Alberto Poltronieri gründete er 1930 das Trio Italiano, das in ganz Europa und in den USA gefeiert wurde. 1930 wurde Casella in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Viele Kammermusik- und Klavierwerke dieser Zeit entstanden für den eigenen Konzertgebrauch.
Die Stadt Neapel stiftete ihm zu Ehren einen „Preis der Stadt Neapel“, der im Rahmen eines „Internationalen Casella-Wettbewerbes“ vergeben wird. Seit 1983 wird der nach dem Musiker benannte Wettbewerb Alfredo Casella von der Accademia Musicale Chigiana in Siena ausgerufen, der sich an Avantgarde-Instrumentalisten wendet.
1959 verlieh ihm die International Society for Contemporary Music ISCM postum die Ehrenmitgliedschaft.
Die Drehbuchautorin und Schauspielerin Daria Nicolodi war eine Enkelin Casellas.
Obwohl er zunächst vielen Einflüssen auf seine musikalische Sprache nachgab – in der Jugend Richard Wagner, dann seinem Lehrer Fauré, Mahler und Strauss, schließlich Strawinsky – knüpfte Casella an die italienischen Vorbilder des 17. und 18. Jahrhunderts an und schrieb vor allem neoklassizistische Kompositionen, teilweise in der Technik der Zwölftonmusik. Dabei zielte er auf eine Verbindung von nationalen Stilelementen der Vergangenheit mit europäischen der Gegenwart. In seiner Reifezeit fand er seinen persönlichen Stil, eine Verbindung von tänzerischer, motorischer Rhythmik und einer Melodik, die von der süditalienischen Volksmusik inspiriert ist. Seine Musik klingt farbig und ausgewogen, er galt als herausragender Orchestrator. In der polyphonen und durchsichtigen Satztechnik etwa an Paul Hindemith erinnernd, sind seine Kompositionen oft polytonal.
Mit den anderen Komponisten der generazione dell’ottanta – die um 1880 geborenen Franco Alfano, Gian Francesco Malipiero, Ildebrando Pizzetti und Ottorino Respighi, die der musikalischen Generation nach Giacomo Puccini und dem Verismus angehörten – beschränkte sich Alfredo Casella nicht auf Instrumentalwerke, sondern setzte ebenso die italienische Operntradition fort.
Die Wiederentdeckung von Antonio Vivaldis Musik im 20. Jahrhundert geschah zum großen Teil dank Casellas Einsatz. 1939 veranstaltete er zusammen mit dem Dichter Ezra Pound in Siena eine Vivaldi-Festwoche. Seitdem ist Vivaldi wieder zu einer festen Größe im Repertoire der Barockmusik geworden und erfreut sich in der historischen Aufführungspraxis großer Beliebtheit.
1947 gründete Casella das Istituto Italiano Antonio Vivaldi, dessen künstlerischer Leiter Malipiero wurde. Einer der Schwerpunkte dieses Instituts ist die wissenschaftliche Neuedition der Werke Vivaldis.
Als Herausgeber und Kommentator betreute Casella auch Werke von Domenico Scarlatti und Muzio Clementi, Mozart und Beethoven. Dazu führte seine Beschäftigung mit der Musik anderer Komponisten immer wieder zu Bearbeitungen fremder Werke, so etwa zu Orchesterfassungen von Johann Sebastian Bachs Chaconne in d-Moll für Violine solo, Balakirews Klavierfantasie Islamey oder Märschen von Franz Schubert.