Streichquartett Solo
Streichquartett + ...
Für Anfänger
Komponisten

Arrangement für: Violine Streichquartett

Komposition: Mosè-fantasia, MS 23

Komponist: Paganini Niccolò

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For Violin and String Quartet (Composer). Violin solo PDF 0 MBFor Violin and String Quartet (Composer). Violin 1 & 2, Viola, Cello PDF 0 MBFor Violin and String Quartet (Composer). Covers PDF 0 MB
Wikipedia
Niccolò Paganini, auch Nicolò Paganini (* 27. Oktober 1782 in Genua; † 27. Mai 1840 in Nizza) war ein italienischer Geiger, Gitarrist und Komponist. Zu seiner Zeit war er der führende und berühmteste Geigenvirtuose. Sein äußeres Erscheinungsbild und seine brillante Spieltechnik machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. Auch das Gitarrenspiel beherrschte er virtuos.
Niccolò Paganini wurde nachweislich 1782 in Genua geboren. Er veranlasste 1821 seinen Freund, den Anwalt Luigi Germi, das Geburtsdatum zu fälschen und von 1782 auf 1784 zu verlegen. 1828 diktierte er Peter Lichtenthal für eine erste biographische Notiz, die 1830 in der Leipziger Musik-Gazette und 1853 in Mailand auf Italienisch erschien, dasselbe Jahr 1784. Auch Julius Max Schottky erhielt diese Angabe von Paganini persönlich für Paganini’s Leben und Treiben als Künstler und als Mensch: mit unparteiischer Berücksichtigung d. Meinungen seiner Anhänger u. Gegner. Daher galt das ganze 19. Jahrhundert hindurch 1784 als richtig. Paganinis Angaben zu seiner Kindheit und zur Rolle seines Vaters, die bei Schottky zu lesen sind, müssen aus demselben Grund kritisch gesehen werden.
Nach eigenen Angaben erhielt Paganini bereits in frühester Kindheit Violinunterricht, unter anderem von seinem Vater Antonio Paganini, der ihn zum stundenlangen Üben zwang. War er dem Vater nicht fleißig genug, bekam er nichts zu essen. Bereits in dieser frühen Zeit erprobte er aus eigenem Antrieb die klanglichen Möglichkeiten der Violine und erfand „neue und sonst noch ungesehene Griffe […], deren Zusammenklingen die Leute staunen ließ“. Zudem begann er schon als Kind – unterrichtet von seinem Vater – Gitarre zu spielen. Nicht genau datierbar – zwischen 1791 und 1795 – bekam er Violinunterricht von Giacomo Costa in Genua. Vermutlich war er jedoch größtenteils Autodidakt, beeinflusst von den Werken, der Spielweise und der „Schule“ Giuseppe Tartinis, Pietro Locatellis, Giovanni Battista Viottis, Rodolphe Kreutzers und Pierre Rodes.
Weitere Anregungen und Kenntnisse erlangte Paganini bei einem Aufenthalt in Parma zusammen mit seinem Vater von Ende 1795 bis gegen Ende 1797. Er erhielt dort Kompositionsunterricht bei Gasparo Ghiretti und Ferdinando Paër, komponierte unter deren Aufsicht einige Werke, darunter zwei heute verlorene Violinkonzerte, die er im Gran Teatro zu Parma, in Colorno und in Sala aufführen konnte. Zurück in Genua erlebte er, dass die Stadt von napoleonischen Truppen besetzt wurde. Dem entfloh er, indem er Oberitalien bereiste und dort Konzerte gab. Die Programme seiner Auftritte in Modena im Dezember 1800 zeigen, dass er neben Eigenkompositionen auch Konzerte von Rode und Kreutzer spielte. Ein Kabinettstückchen stellte sein Spanischer Fandango dar, in dem er die Stimmen verschiedener Vögel nachahmte und den er auch später im Ausland gerne darbot. 1801 kehrte er nach Genua zurück und widmete sich nach eigenen Angaben der Landwirtschaft und dem Gitarrenspiel. Er komponierte für die Gitarre, und zudem wurde die Gitarre für ihn ein wichtiges Utensil für das harmonische Denken und das mehrstimmige Komponieren.
Erstmals ohne den Vater reiste Paganini 1801 nach Lucca. Dort bewarb er sich erfolgreich um die musikalische Teilnahme am Hochamt von Santa Croce. Großen Anklang fand ein Konzert in Santa Croce am 14. September 1801. Es brachte ihm Einladungen für weitere Konzerte ein.
Für die Jahre 1802 bis 1804 liegen keine gesicherten Informationen vor. Möglicherweise bezieht sich Paganinis Geständnis jugendlicher Fehler wie der Leidenschaft für Glücksspiele auf diese Zeitspanne:
„Mein Talent fand […] zu große Anerkennung; das ungebundene Umherreisen; der Enthusiasmus […]; ein genuesisches Blut […] – alles dies, und so manches andere der Art mehr, ließ mich oft in Gesellschaften geraten, die in der That nicht die besten waren. Ich muß es aufrichtig sagen, daß ich […] in die Hände solcher Leute fiel, die weit fertiger und glücklicher spielten als ich, aber freilich weder die Violine noch die Guitarre. Ich verlor oft an einem Abende die Frucht mehrerer Concerte […]. Aber diese Perioden waren zum Glück vorübergehend […]“
Im Januar 1805 wurde Paganini zum Konzertmeister im Orchester der Republik Lucca ernannt und, nachdem Fürstin Elisa Baciocchi, eine Schwester Napoleons, Herrscherin Luccas geworden war, stattdessen im September 1805 deren Kammervirtuose und Operndirektor. Bis 1809 währte diese einzige feste Anstellung in Paganinis Leben. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Werke für Violine und Orchester sowie für Violine und Gitarre.
Ab 1810 war Paganini nahezu ständig auf Konzertreisen, zunächst zwei Jahre lang nur durch die Romagna und die Emilia, dann bis 1828 überaus erfolgreich durch das gesamte Italien von Turin bis Palermo.
Bei Ricordi in Mailand wurden 1820 neben den Sonaten für Violine und Gitarre op. 2 und op. 3 sowie den Quartetten op. 4 und op. 5 die 24 Capricci op. 1 gedruckt. Die Capricci kursierten von da an – auch in Kopien und Abschriften sowie in nicht autorisierten, oft im Notentext veränderten Drucken – in ganz Europa und ließen es erstmals zu, Paganinis Kunst nicht nur zu hören, sondern auch an einem Notentext zu überprüfen und zu analysieren, wie es später beispielsweise Robert Schumann und Franz Liszt tun konnten. Paganini allerdings trug die Capricci nie in einem Konzert vor.
1824 lernte Paganini bei einem Engagement am Teatro San Samuele in Venedig die Sängerin Antonia Bianchi kennen und ging mit ihr ein Verhältnis ein. In Palermo kam am 23. Juli 1825 der gemeinsame Sohn Achille Ciro Alessandro zur Welt. Antonia Bianchi reiste in den folgenden Jahren mit Paganini und trat in seinen Konzerten auf.
Als Paganini schließlich 1828 Italien verließ und sich nach Wien begab, eilten ihm bereits viele Gerüchte und der Ruf voraus, ein überragender Violinvirtuose zu sein, der seine Zuhörer durch seine „Zaubergeigerkünste“ verhexe. In Wien feierten ihn Fachleute und Publikum enthusiastisch. Seine Konzerte wurden in allen Zeitungen besprochen, Korrespondentenberichte über seine Kunst gelangten auch nach Deutschland und Frankreich, Modezeitungen beschäftigten sich mit seinem angeblichen Lebenswandel, Gastronomie und Kleidermode wurden vom à la Paganini befallen, Gebrauchsgegenstände trugen sein Porträt, Gedichte und Possen mit dem Thema Paganini wurden veröffentlicht, Komponisten wählten für ihre Werke Melodien und Namen mit Anspielungen auf Paganini, und der österreichische Kaiser Franz I. verlieh ihm den Ehrentitel „Kaiserlicher Kammervirtuose“. Hier in Wien trennte sich Paganini von Antonia Bianchi. Achille blieb – vertraglich geregelt – bei Paganini und wurde von ihm umsichtig gepflegt und betreut.
Gesundheitliche Probleme veranlassten Paganini, sich im August 1828 nach Karlsbad zu begeben, wo er Johann Nepomuk Hummel kennenlernte. Er gab dort zwei Konzerte, musste sich aber im Oktober wegen einer Unterkieferentzündung in Prag in Behandlung begeben. Er wurde erfolgreich operiert, konnte einige nur zögerlich bejubelte Konzerte bestreiten, einige Werke für Violine und Gitarre komponieren und sich auf eine schon lange angestrebte Reise nach Deutschland vorbereiten. Kurz vor der Abreise diktierte er Julius Max Schottky seine Biographie, von der er sich eine Widerlegung all der über ihn verbreiteten Gerüchte erhoffte.
Zwischen Januar 1829 und Februar 1831 trat er in mehr als 40 Städten Deutschlands und Polens auf. Über Dresden und Leipzig gelangte er zunächst nach Berlin, wo er am 4. März 1829 im Beisein des königlichen Hofes sein erstes Konzert gab. Der wichtigste Berliner Kritiker Ludwig Rellstab schrieb in seiner Besprechung, die Berliner noch nie so erlebt zu haben: „[…] in einem Zustand des Überschwanges […], den ich selten in einem Theater und noch nie in einem Konzertsaal beobachten konnte.“ Paganini als Person war ihm nicht angenehm. Er habe etwas Dämonisches an sich. „Vielleicht hätte Goethes Mephisto die Violine so gespielt.“ Damit beschrieb er, wie Paganini besonders in Deutschland und Frankreich, wo die anerkannten Violinvirtuosen eine verhaltenere Spielweise auf der Violine pflegten, klassifiziert wurde. Johann Wolfgang von Goethe dagegen beurteilte Paganinis Dämonie anders:
„Nein […], der Mephistopheles ist ein viel zu negatives Wesen, das Dämonische aber äußert sich in einer durchaus positiven Tatkraft. Unter den Künstlern findet es sich mehr bei Musikern, weniger bei Malern. Bei Paganini zeigt es sich im hohen Grade, wodurch er denn auch so große Wirkungen hervorbringt.“
Beim deutschen Publikum allerdings trugen Paganinis schwarze Konzertkleidung, seine von Krankheiten gezeichnete Gestalt und Physiognomie genauso wie seine für die Zuhörer unerklärlichen musikalischen Fähigkeiten und Wirkungen dazu bei, das Bild des teuflisch-dämonischen Künstlers bis heute zu tradieren.
Auch in Polen, wo er im Mai, Juni und Juli 1829 elf Konzerte gab, hatte Paganini große Erfolge. In Warschau spielte er anlässlich der Krönung von Zar Nikolaus I. zum polnischen König. Er traf dabei auf den ihm schon aus Piacenza bekannten polnischen Geiger Karol Lipiński, der ihm 1827 seine Drei Capricci für die Violine solo gewidmet hatte. Eines der Warschauer Konzerte besuchte Frédéric Chopin, der danach ein Souvenir de Paganini komponierte, das er allerdings nicht veröffentlichte.
Besonders wohl fühlte sich Paganini in Frankfurt am Main, wo er im August und September 1829 auftrat. Dort mietete er eine Wohnung und konnte da seinen Sohn Achille während seiner weiteren Reisen in der Obhut einer Haushälterin zurücklassen. In Frankfurt lernte er den Kapellmeister Carl Guhr kennen, der einen bedeutenden Traktat über Paganinis Spielweise verfasste.
In Frankfurt am Main unterbrach Paganini Anfang 1830 seine im Januar 1829 begonnene Serie von bis dahin 73 Konzerten und widmete sich dem Komponieren. Doch schon im März 1830 begann er hier die nächste Konzertreihe, in der ihn Robert Schumann am 11. April in Frankfurt hörte und daraufhin seine Klavierstudien exzessiv weiterbetrieb. Vom Oktober 1830 gibt es Skizzen Schumanns zu Variationen über Paganinis La Campanella. Für ihn galt: „Paganini ist der Wendepunkt der Virtuosität.“ Doch nicht alle deutschen Berufsmusiker beurteilten Paganini nur positiv. Louis Spohr, der schon 1816 mit Paganini zusammengetroffen war und auf dessen Anregung hin Paganini in Kassel konzertierte, schrieb am 5. Juni 1830 in einem Brief: „Seine linke Hand, die immer reine Intonation und seine G-Saite sind bewunderungswürdig. In seinen Kompositionen und seinem Vortrag ist aber eine so sonderbare Mischung von höchst Genialem und Kindischem und Geschmacklosem, weshalb man sich abwechselnd angezogen und abgestoßen fühlt. Der Totaleindruck, besonders nach öfterem Hören, ist bei mir nicht befriedigend gewesen […]“ Eine wichtige Quelle über Paganini als Privatperson verfasste in dieser Zeit der hannoversche Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker Georg Harrys, der Paganini vom 6. Juni bis zum 1. Juli 1830 als Impresario diente. Darin wird das private Fluidum Paganinis ohne Dämonisierung fassbar. Der lange Titel lautet: Paganini in seinem Reisewagen und Zimmer, in seinen redseligen Stunden, in gesellschaftlichen Zirkeln, in seinen Concerten.
„Paris, London und Russland werden meine Million vervollständigen“, schrieb Paganini an seinen Freund und Berater Luigi Germi in Genua. Die weit über dem Üblichen liegenden Eintrittspreise für seine Konzerte während der Deutschlandtournee hatten ihm ein gut angelegtes Vermögen eingebracht, das es ihm erlaubt hatte, an vielen Orten Benefizkonzerte zu mildtätigen Zwecken zu geben, deren Erlöse er spendete.
Russland erreichte Paganini nie, doch Paris betrat er zusammen mit seinem Sohn Achille bereits am 24. Februar 1831. Tatsächlich brachten ihm die neunzehn Konzerte seiner ersten, etwa dreimonatigen Frankreichtour – außer in Paris spielte er in Boulogne, Dunkerque, Lille, Saint-Omer und Calais – 153.000 Francs ein. In Paris stand er sofort im gesellschaftlichen Mittelpunkt. Dichter, Kritiker, Maler und Musiker drängten in seine Konzerte, darunter Théophile Gautier, George Sand, Castil-Blaze, François-Joseph Fétis, Eugène Delacroix, Gioachino Rossini, Luigi Cherubini, Jacques Fromental Halévy, Pierre Baillot, Giacomo Meyerbeer, Ole Bull und Franz Liszt. Für Liszt hatte das Erlebnis von Paganinis Virtuosität besonders große Auswirkungen. Er entwickelte in der Auseinandersetzung mit Paganinis Werken und dessen Art, das Publikum zu faszinieren, seinen hochvirtuosen Klavierstil und wurde zu einem vergleichbaren Publikumsmagneten.
Zwischen Mai 1831 und März 1832 trat Paganini erstmals im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland mit dem Schwerpunkt London auf. Seine weiteren dortigen Aufenthalte von Juli bis September 1832, Mai bis August 1833 und April bis Juni 1834 zeigen im groben Überblick gesehen bereits das Nachlassen von Paganinis künstlerischen und körperlichen Kräften. Ähnlich erging es ihm in Frankreich, zumal in Paris, wo er zwar zwischen März und Juni 1832 elf erfolgreiche Konzerte bestreiten konnte, aber auch von der Kritik auf künstlerischer und persönlicher Ebene angegriffen wurde. Noch deutlicher geschah das im Konzertwinter 1832/33 und vor allem im Sommer und Herbst 1834. Als Desaster endete schließlich Paganinis Engagement für eine Pariser Casino-Gesellschaft 1837/38. Im Dezember 1838 erlebte er in Paris die Uraufführung von Hector Berlioz' Harold in Italien. Er huldigte Berlioz auf offener Bühne, konnte aber wegen seines Kehlkopfleidens kaum mit ihm sprechen. Wenige Tage später schenkte er Berlioz 20.000 Franc.
Die Reaktionen auf Paganinis Konzerte in Belgien im März 1834 waren zwiespältig. Einerseits feierte ihn das Publikum, andererseits bemerkten die Kritiker, darunter François-Joseph Fétis, Unsicherheiten in Paganinis Spiel und kreideten ihm an, dass er dilettantisch wirkende Sängerinnen in seinen Konzerten auftreten ließ. Eine von ihnen war Charlotte Watson, in die er sich in London verliebt hatte. Die Liaison mit ihr endete, wie alle Beziehungen Paganinis zu Frauen, unglücklich.
Zusammen mit seinem Sohn Achille gelangte Paganini wie schon länger geplant Anfang September 1834 zurück nach Genua. Nach einem kurzen Verwandtenbesuch reiste er nach Parma, wo ihm Luigi Germi in seinem Auftrag die Villa Gajone gekauft hatte. Hier hoffte er wieder zu Kräften zu kommen. Der italienische Adel und das Königshaus nötigten ihn aber, Konzerte zu geben. Zur Ruhe kam er erst im Januar 1835. Zwei Monate lang konnte er ungestört komponieren und vollendete die bedeutenden, Germi gewidmeten 60 Variationen über Barucabà op. 14.
Am 12. Dezember 1835 trat er in Parma ein Amt an, das er sehr gewissenhaft erfüllte: er wurde Mitglied der Kommission des Hoforchesters, was einem heutigen Generalmusikdirektor nahekommt. Er führte Opern auf, kümmerte sich um eine Verbesserung des Instrumentariums und erarbeitete umfangreiche Entwürfe eines Reglements für das Herzogliche Orchester von Parma und für eine in dieser Stadt zu errichtende Akademie. Es handelt sich um einen fortschrittlichen Normenkatalog, der den Zuständigen bei Hofe und der Herrscherin Marie Louise allerdings zu weit ging. Enttäuscht gab Paganini im Juli 1836 seine Stellung in Parma auf und ging wieder auf Konzertreisen, die im November 1839 in Nizza ihr Ende fanden.
Paganini hoffte, das milde Klima Nizzas trüge zur Linderung seiner vielen Beschwerden bei. An Berlioz schrieb er: „Wenn der Himmel es erlaubt, werde ich Sie im Frühjahr wiedersehen. Ich hoffe, daß mein Zustand sich hier bessern wird. Diese Hoffnung ist die letzte, die mir noch übrigbleibt.“ Und seiner Schwester vertraute er an, er wolle später in die Toskana gehen, um dort unter dem azurblauen Himmel seine letzte Stunde zu erwarten, und gerne wolle er sterben, dürfe er zuvor noch die Luft eines Dante und Petrarca atmen.
Anfang Mai 1840 zwang ihn ein schwerer Anfall ins Bett. Seine Stimme war völlig vernichtet. Am 27. Mai 1840 starb Paganini in Nizza. Seinen Sohn Achille hatte er in seinem Testament als Universalerben eingesetzt.
Da Paganini auf dem Sterbebett keine mündliche Beichte ablegen konnte und schriftlich nicht abgeben wollte oder konnte, wurde ihm nach bischöflicher Überprüfung ein christliches Begräbnis verwehrt. Erst 1876 fand sein Leichnam nach einer makaber anmutenden Odyssee vorübergehende Ruhe in geweihter Erde und liegt seit 1896 auf dem neuen Friedhof zu Parma, wo man ein Grabdenkmal errichtet hat.
Die Vermutungen über Paganinis Krankheiten stützen sich hauptsächlich auf zwei Gutachten seines mit ihm befreundeten Arztes Francesco Bennati aus den Jahren 1831 und 1845. Danach litt Paganini an den Folgen einer Masernenzephalitis aus früheren Jahren und an syphilitisch-tuberkulösen Beschwerden aus mittleren Jahren, die sich in einer Kehlkopftuberkulose mit Aphonie und einer großflächigen Knochennekrose des Unterkiefers mit Zahnverlust manifestierten und mit einem Blutsturz zu seinem Tod führten.
Bennati beschrieb auch Paganinis Gestalt, was Anlass war, zu vermuten, Paganini sei vom erblichen Marfan-Syndrom befallen gewesen. Bennati vermutete, dass Paganinis Gestalt und die Beschaffenheit seiner Hände mit ihrer großen Dehnbarkeit und der Fähigkeit, die Finger zu überstrecken, die Grundlage für Paganinis technische Möglichkeiten bildeten. Allerdings zeigt der erhalten gebliebene Gipsabguss von Paganinis rechter Hand, dass seine Finger keineswegs ungewöhnlich lang waren: Der Mittelfinger des Gipsabgusses hat eine Länge von etwa 7,5 cm. Eine jüngst vorgenommene DNA-Analyse an Paganinis Nachkommen konnte ein Marfansyndrom ebenfalls nicht bestätigen.
Die anhand zeitgenössischer Bilder und Beschreibungen erfassten körperlichen Merkmale Paganinis deuten auf das Ehlers-Danlos-Syndrom hin, das ebenfalls zur Überbeweglichkeit der Gelenke führen kann. Ob Paganinis belegte, vielfältige Unterleibsbeschwerden, insbesondere an Harnblase, Prostata und Dickdarm, und deren Folgen sowie seine Hautsensationen von den Primärerkrankungen oder sekundär von Behandlungsmethoden und Medikamenten verursacht wurden – Analysen von Haaren Paganinis ergaben zum Beispiel eine hohe Konzentration von Quecksilber – oder weitere Ursachen hatten, lässt sich nicht nachweisen.
Carl Guhr schrieb 1829 ein Traktat, das sich systematisch mit der Ästhetik von Paganinis Violinspiel und mit dessen Techniken beschäftigt. Es zeigt, dass Paganinis Eigenheiten fast gänzlich auf dem traditionellen italienischen Violinspiel insbesondere Tartinis und Locatellis fußten. Was ihn davon unterschied, sind der exzessive Gebrauch der besonders schwierigen tradierten Techniken und die damit auf der Bühne erzeugte Aura des Persönlichen und Genialen. Längst bevor Paganini Europa bereiste, konnten seine Fähigkeiten anhand der 1820 als Opus 1 veröffentlichten, den „Artisti“ zu Studienzwecken gewidmeten 24 Capricci für Violine solo erahnt werden. Sie enthalten fast all seine für ihn typischen technischen Anforderungen.
Aus Carl Guhrs Traktat lässt sich zusammenfassen:
„Das Seelenvolle, Begeisterte, wahrhaft Eigenthümliche in Paganini’s Spiel strömt aus seiner innersten Natur. Die Gefühle und Empfindungen, die er im verwandten Busen erregen will, sind seine eigenen. In den Tönen seiner Melodien ist sein Leben rege und wach, finden wir stets sein Ich, seine Individualität. Die Trauer, die er empfunden, das Sehnen, das sein Wesen durchzieht, die Leidenschaft, die seinen Puls rascher jagt, sie alle fließen in seinen Vortrag über; […] so ist Paganini der Künstler, welcher die Welt um sich vergisst und sein eigenes Leben, wie es von Leiden durchfurcht, von Freude geglättet wurde, in Tönen wiedergebiert. Wer sein Spiel kennt, kennt auch ihn.“
Carl Guhrs ästhetische Einschätzung und technische Darstellung von Paganinis Spiel auf der Violine wird bestätigt durch einen Bericht des Geigers und Komponisten Ole Bull (1810–1880), der schon in jungen Jahren zu den ersten Geigern gehörte, die Paganinis Capricci spielten.
In Paganinis Nachlass fanden sich 15 Violinen, darunter sieben von Antonio Stradivari, vier von Giuseppe Guarneri (Guarneri del Gesù) und zwei von Nicola Amati, außerdem zwei Violen von Stradivari, vier Violoncelli, darunter zwei von Stradivari und eines von Guarneri, sowie eine Gitarre.
Unter den Guarneri-Violinen befand sich Paganinis Lieblingsinstrument, das er testamentarisch der Stadt Genua vermacht hatte: eine 1743 von Giuseppe Guarneri in Cremona gebaute Violine, die il Cannone oder kurz Cannone genannt wird. Paganini hatte sie als junger Virtuose geschenkt bekommen (wahrscheinlich im Jahr 1802 in Livorno) und wegen ihres kraftvollen Klangs il mio cannone violino („meine Kanonenvioline“) genannt. Die Cannone war mit ihrem großen, runden Ton das ideale Instrument, um Paganinis dünne Besaitung, die den Ton schlank machte, wettzumachen.
1828 ließ Paganini die Violine in Wien von dem Geigenbauer Carl Nicolaus Sawicki umarbeiten. Sie erhielt einen Saitenhalter ähnlich wie eine Viola und ein neues Griffbrett, das etwas kürzer war und eine ausgeprägtere Wölbung aufwies. 1833 erlitt die Violine in London einen Schaden, dessen Behebung der Geigenbauer Jean-Baptiste Vuillaume erst 1838 vollendete. Vuillaume fertigte zudem eine Kopie an, die später Paganinis Schüler Camillo Sivori von seinem Lehrer erwarb.
Vier Stradivari-Instrumente werden heute als „Paganini-Quartett“ bezeichnet:
Nach Paganinis Tod gingen die vier Instrumente durch verschiedene Hände. So spielte zum Beispiel Emanuel Wirth die Viola Ende des 19. Jahrhunderts im Joachim-Quartett. In mühevoller Suche gelang es schließlich Emil Herrmann, einem bekannten Händler und Restaurator von Musikinstrumenten in New York, sie nach fast einem Jahrhundert wieder zu vereinen. Die reiche Witwe und Musikliebhaberin Anna E. Clark (1878–1963) kaufte die vier Instrumente 1946 von Herrmann für 155.000 US-Dollar und stellte sie Henri Temianka zur Verfügung, der daraufhin das Paganini-Quartett gründete.
Die 1994 von der Nippon Music Foundation erworbenen Instrumente werden renommierten Streichquartettensembles als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Von September 1995 bis Juli 2013 konnte das Tokyo String Quartet die vier Instrumente nutzen, von Dezember 2013 bis August 2017 das Hagen-Quartett. Im September 2017 wurden sie für ein Jahr an das Quartetto di Cremona verliehen. Im September 2019 wurden sie für eine Dauer von vier Jahren dem Goldmund Quartett zur Verfügung gestellt.
Opus 6 bis Opus 14 wurden 1851 veröffentlicht. Außer bei op. 14 handelt es sich um Werke, die Paganini für seine eigenen Auftritte komponiert hat.
Viele weitere für den öffentlichen Auftritt komponierte Werke, die Paganini großen Ruhm einbrachten, sind erst später, oft erst im 20. Jahrhundert oder bisher noch nicht veröffentlicht worden. Dazu gehören:
Einige erfolgreiche Vortragsstücke sind unvollständig überliefert. Oft fehlt die Stimme der von Paganini gespielten Solovioline. Ein Beispiel dafür:
Außerdem komponierte Paganini eine große Anzahl weiterer, großenteils unveröffentlichter Werke für Violine und Orchester, für andere Instrumente und Orchester, für Violine und Gitarre, für Violine und Klavier, für Violine solo, für Gitarre solo wie die Große Sonate in A-Dur, für Mandoline, sodann Kammermusik unterschiedlicher Besetzung und Vokalmusik.
Paganini selbst hatte sich eine Liste von 28 erfolgreichen Werken gemacht, die er veröffentlichen wollte, darunter auch Einzelsätze aus seinen Konzerten. Damit wollte er nicht zuletzt den vielen inzwischen erschienen Plagiaten, Imitationen und Arrangements entgegentreten. Gegen Ignaz Moscheles und dessen Gems à la Paganini (3 Bände, London 1832) ging Paganini deshalb mit Erfolg gerichtlich vor und erhielt von Moscheles eine Entschädigung.
„Ich werde euch sagen, daß es meine erklärte Absicht ist, in nicht allzu ferner Zeit meine Kompositionen, so wie sie geschrieben stehen, zu veröffentlichen und ihnen eine Schule hinzuzufügen, die ihre Ausführung methodisch erläutert.“
Zu dieser Veröffentlichung ist es nie gekommen, auch nicht zur geplanten Violinschule.
Verschiedene Komponisten verarbeiteten Themen von Paganini bereits zu dessen Lebzeiten, darunter:
Spätere Bearbeitungen (Auswahl):
Paganini ist Hauptfigur in Franz Lehárs gleichnamiger Operette aus dem Jahr 1925.
Gitarrenvirtuose Yngwie Malmsteen zitiert den Geiger (neben Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven) als eine seiner Hauptinspirationen.
Der Internationale Violinwettbewerb Premio Paganini wurde 1954 in Genua mit dem Ziel gegründet, zur Förderung und zur Entdeckung von jungen Talenten beizutragen.
1986 wurde der Asteroid (2859) Paganini nach Niccolò Paganini benannt.
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